Frauen in der Industrie : Zeichen für Diversität und Inklusion: Women4PaperIndustry stärkt die österreichische Papierindustrie

Wie kann der Anteil der weiblichen Beschäftigten in der Papierindustrie gesteigert werden? Das neue Frauennetzwerk Woman4PaperIndustry beschäftigt sich nun genau mit dieser Frage.

Wie kann der Anteil der weiblichen Beschäftigten in der Papierindustrie gesteigert werden? Das neue Frauennetzwerk Woman4PaperIndustry beschäftigt sich nun genau mit dieser Frage (am Foto v.l.n.r Sigrid Eckhardt, GF Austropapier, Sebastian Heinzel Nachhaltigkeitssprecher Austropapier, Martin Zahlbruckner, Präsident Austropapier, Verena Aichholzer, Keynote Speakerin und General Managerin bei der Mintality Stiftung)

- © Austropapier

Die Papierindustrie gilt nicht gerade als Frauen-Domäne. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten in der Branche war bisher vergleichsweise gering, Auszubildende gab es in den vergangenen Jahren nur wenig. Daran soll sich in Zukunft etwas ändern. In Zeiten wachsender Diversität und Gleichberechtigung wird der Nutzen von gemischten Teams immer deutlicher, Unternehmen profitieren von den unterschiedlichen Sichtweisen, die Frauen in die Arbeitswelt einbringen. „Frauen bringen oft unterschiedliche Perspektiven, Herangehensweisen und Fähigkeiten mit, zum Beispiel wenn es darum geht, Prozesse zu optimieren,“ sagt Christoph Merckens, in dessen Karton- und Pappenfabrik Merckens über die Hälfte der Beschäftigten Frauen sind.

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Um den Frauenanteil in der Papierindustrie weiter zu steigern, setzen Personalabteilungen auf gezielte Maßnahmen. Diese Strategien zielen darauf ab, Frauen für Berufe in der Papierindustrie zu gewinnen und ihnen die notwendigen Ressourcen und Unterstützung für ihre berufliche Entwicklung zu bieten. So wird nicht nur die Gleichstellung gefördert, sondern auch die Innovationskraft und Effizienz der Unternehmen gestärkt. Die österreichische Papierindustrie setzt nun mit dem Frauennetzwerk Women4PaperIndustry ein starkes Zeichen für Diversität und Inklusion. Ziel dieser zukunftsorientierten Plattform ist es, die Bedeutung von Frauen in der Branche hervorzuheben und ihre Beteiligung zu fördern. Durch den Ausbau der Diversität soll nicht nur die Unternehmenskultur gestärkt, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb der Betriebe positiv beeinflusst werden.

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- © Industriemagazin

Empowerment, Gleichberechtigung, Sensibilisierung

Das Ungleichgewicht war bisher vor allem darauf zurückzuführen, dass körperlich anstrengende Tätigkeiten als Männerarbeit galten und es zusätzlich gesetzliche Barrieren gab: Bis in die 2000er Jahre hinderte das Nachtarbeitsverbot Frauen daran, im Schichtdienst zu arbeiten. Obwohl diese Regelung inzwischen aufgehoben wurde, beeinflusst sie noch immer die Struktur der älteren Belegschaft. Seit vielen Jahren ist die Förderung von Frauen in Österreich umfassend verankert. Verschiedene Ministerien, das AMS, die WKO, die IV und zahlreiche Branchen bieten entsprechende Programme an. Nun unterstützt auch Austropapier mit einer eigenen Initiative den Trend zu mehr Frauen in allen Bereichen der Papierfabriken: Das neue Projekt #Women4paperindustry startet Mitte 2024 mit einer Auftaktveranstaltung in Graz.

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Women4PaperIndustry verfolgt mehrere zentrale Ziele. Es soll eine unterstützende Gemeinschaft für Frauen geschaffen werden, die bereits in der Papierindustrie tätig sind oder eine Karriere in dieser Branche anstreben. Durch Networking wird das Bewusstsein geschärft und die Sichtbarkeit von Frauen in der Industrie erhöht. Herausforderungen, mit denen Frauen in der Papierindustrie konfrontiert sind, sollen durch Impulsreferate und Best-Practice-Beispiele thematisiert werden. Diese Sensibilisierung dient der Förderung von Diversity & Inclusion-Initiativen. Mädchen und Frauen sollen ermutigt und inspiriert werden, eine Karriere in der Papierindustrie in Betracht zu ziehen. Empowerment und Vorbilder spielen hierbei eine zentrale Rolle. Durch Mentoring, Workshops und Fortbildungen sollen Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, setzt Women4PaperIndustry auf verschiedene Strategien. Sowohl virtuelle als auch Präsenzveranstaltungen sollen den Austausch von Best Practices, Ideen und Wissen ermöglichen. Branchenspezifische Events fördern die Weiterbildung und Vernetzung von Frauen in der Papierindustrie. Medien und soziale Netzwerke werden aktiv genutzt, um für das Thema zu sensibilisieren. Erfolgsgeschichten und Karrierewege von Frauen in der Papierindustrie werden hervorgehoben, um Vorbilder zu schaffen. Zusammenarbeit mit Instituten, Schulen, Thinktanks, NGOs und Universitäten soll das Interesse an der Papierindustrie bei Schülerinnen, Studentinnen und in der Erwachsenenbildung wecken.

Women4PaperIndustry weibliche Beschäftigte in der Papierindustrie
Anteil der weiblichen Beschäftigten in der österreichischen Papierindustrie - © Women4PaperIndustry
Frauenförderung liegt mir sehr am Herzen. Woman4PaperIndustry setzt sich dafür ein, die weiblichen Talente in der Papierindustrie zu vernetzen, zu unterstützen und zu fördern.
Sigrid Eckhardt, Geschäftsführerin Austropapier

Anteil weiblicher Lehrlinge steigt

Women4PaperIndustry ist mehr als nur ein Netzwerk – es ist eine Gemeinschaft, die Frauen in der Papierindustrie zusammenbringt und stärkt. Hier haben Frauen die Gelegenheit, sich gegenseitig zu inspirieren, zu unterstützen und voneinander zu lernen. Der Austausch von Erfahrungen, Wissen und Ideen schafft eine starke Basis, die jede Frau in ihrer Karriere und persönlichen Entwicklung fördert. „Wir laden jede interessierte Frau ein, sich uns anzuschließen, um Teil dieser dynamischen und unterstützenden Gemeinschaft zu werden,“ heißt es aus der Initiative.

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Während die Anzahl der Beschäftigten mit 7.600 im letzten Jahr im Vergleich zu 2022 nahezu unverändert blieb, verschob sich die Verteilung zugunsten weiblicher Beschäftigter, die um 1,6 Prozent zunahmen. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den jungen Beschäftigten: Weibliche Lehrlinge machen bereits 15,2 Prozent der jungen Auszubildenden aus, was deutlich über dem Gesamtfrauenanteil von 11,3 Prozent liegt.

Der Anteil weiblicher Beschäftigter in der Papierindustrie nimmt zu

- © Branchenbericht der österreichischen Papierindustrie
Die energieintensive österreichische Papierindustrie ist alarmiert: Mit dem Auslaufen der im Sommer für das Vorjahr beschlossenen Strompreiskompensation kommt 2024 eine massive Wettbewerbsverschlechterung für heimische Industrieunternehmen: Vor allem im Vergleich mit Deutschland - dem wichtigsten Absatzmarkt… aber auch dem Standort der wichtigsten Wettbewerber der heimischen Industrie - soll die Benachteiligung völlig neue Dimensionen erreicht haben. Im Interview zu Gast: Delfort CEO und Präsident von Austropapier Martin Zahlbrucker.