Defence Heldeco : Heldeco steigt ins Defence-Geschäft ein: Steirischer Präzisionsfertiger setzt auf europäische Verteidigungsprogramme
Präzisionsfertiger Heldeco: Will in anspruchsvollen Markt künftig stärker Fuß fassen
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Der steirische Präzisionsfertiger Heldeco mit Sitz in Aflenz hat die ersten Aufträge im Defence-Segment realisiert und will in diesem anspruchsvollen Markt künftig stärker Fuß fassen. Wie Geschäftsführer Helmut Dettenweitz im Gespräch erläutert, beliefert das Unternehmen bereits seit mehreren Jahren internationale Kunden mit Bauteilen für militärisch genutzte Fahrzeuge – konkret Komponenten im Bereich der Radaufhängung. „Wir fertigen seit rund acht Jahren Teile, auf die Räder montiert werden – also Trägerkomponenten mit speziellen Anforderungen an Stabilität und Materialverhalten“, so Dettenweitz. Namen oder Auftraggeber will er nicht nennen, betont aber, dass es sich um internationale Kunden handelt.
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Der Einstieg in die Rüstungszulieferung erfolgte damit schrittweise und zunächst über technische Anwendungen, die eng an die klassischen Kompetenzen des Unternehmens anknüpfen. Heldeco ist seit Jahrzehnten auf großdimensionierte und hochpräzise Bauteile spezialisiert – bis zu 20 Meter Länge und 30 Tonnen Stückgewicht –, die in der Energie-, Luftfahrt- und Maschinenbautechnik eingesetzt werden. Die vorhandene Zertifizierung nach EN 9100 für die Luftfahrtindustrie gilt auch als Türöffner für Defence-Projekte. „Was Normen, Qualitätssicherung und Nachweise betrifft, sind wir bestens aufgestellt“, sagt Dettenweitz.
Herausfordernde Situation
Trotz dieser technischen Voraussetzungen gestaltet sich der Zugang zum Defence-Markt schwierig. „Die Community ist sehr eingeschworen, ohne politische Rückendeckung oder industrielle Kooperation kommt man kaum hinein“, so der Heldeco-Chef. Unterstützung erhofft er sich von Initiativen wie der neuen Taskforce Defence & Security der Industriellenvereinigung, die Genehmigungsverfahren beschleunigen und österreichischen Unternehmen stärkeren Zugang zu europäischen Projekten ermöglichen soll. „Wenn in Österreich im Defence-Bereich investiert wird, sollte auch ein Teil der Wertschöpfung im Land bleiben – über Gegengeschäfte oder industrielle Kooperationen“, fordert Dettenweitz.
Aktuell beteiligt sich Heldeco an Gesprächen und Ausschreibungen, die über Brüssel koordiniert werden. Dabei gehe um hochpräzise mechanische Bearbeitung von Komponenten für Transport- oder Schutzeinrichtungen. „Wir sind in der Lage, anspruchsvolle Einzelteile und Prototypen zu fertigen, wie sie im Defence-Bereich gebraucht werden“, sagt Dettenweitz. Erste Lieferungen seien bereits erfolgt, weitere Aufträge seien in Entwicklung. Der Geschäftsführer zeigt sich überzeugt, dass sich die österreichische Industrie in Zukunft stärker in europäische Verteidigungsprogramme einbringen wird. „Die Nachfrage steigt, und die politischen Rahmenbedingungen beginnen sich zu verändern. Es wird notwendig sein, dass Österreich seine industrielle Kompetenz in diesem Bereich nützt.“