Trump begrüßt Verkauf : BlackRock kauft Häfen am Panamakanal für 19 Milliarden Dollar

Ein Deal mit geopolitischer Wirkung: Ein Konsortium um Blackrock kauft Häfen am Panamakanal.
- © Steve - stock.adobe.comUS-Präsident Donald Trump hat den Verkauf von zwei Häfen an der Mündung des Panamakanals an US-Investoren als Erfolg gefeiert: "Ein großes amerikanisches Unternehmen hat gerade angekündigt, dass es die beiden Häfen am Panamakanal und viele andere Dinge, die mit dem Panamakanal und einigen anderen Kanälen zu tun haben, kaufen wird."
Neben den zum Verkauf stehenden Häfen Balboa und Cristobal gibt es weitere Häfen in und an der für den Welthandel wichtigen Wasserstraße, die von Unternehmen aus den USA, Taiwan und Singapur betrieben werden. Der Kanal selbst wird von der Panama Canal Authority kontrolliert. Diese autonome Behörde wird von der panamaischen Regierung beaufsichtigt. Im vergangenen Jahr passierten rund 12.000 Schiffe die Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik, drei Viertel davon kamen aus den USA oder waren auf dem Weg dorthin.
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Trump hat wiederholt die seiner Ansicht nach überhöhten Gebühren für die Nutzung des Panamakanals kritisiert. Zudem warf er Panama vor, die Kontrolle über die für den Welthandel wichtige Schifffahrtsroute an China abgegeben zu haben. Er forderte die Rückgabe des Kanals und schloss eine militärische Intervention nicht aus.
Hutchinson bestreitet Geopolitik als Entscheidungsfaktor
Ein paar Stunden vor der Rede Trumps hatte Chinas Konglomerat CK Hutchison den Verkauf seiner Tochter Panama Ports Company für 14,21 Milliarden Dollar (13,5 Milliarden Euro) an ein Konsortium um den US-Investor BlackRock bekannt gegeben. Inklusive der Rückzahlung einiger Gesellschafterdarlehen fließen Hutchison mehr als 19 Milliarden Dollar zu.
Analysten der Bank Citigroup hatten den Wert der Panama Ports Company bislang auf 13 Milliarden Dollar geschätzt. Ihre Kollegen von der UBS wiesen darauf hin, dass CK Hutchison mit dem Erlös alle Schulden in Höhe von rund 17,8 Milliarden Dollar zurückzahlen könne und noch Geld übrig habe. Hutchison-Aktien stiegen am Mittwoch in Hongkong zeitweise um fast 25 Prozent und damit so stark wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Der Börsenwert des Konzerns erreichte damit gut 23 Milliarden Dollar. Vor Bekanntgabe des Deals hatte er bei rund 19 Milliarden Dollar gelegen.
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"Ich möchte betonen, dass die Transaktion rein kommerzieller Natur ist und nichts mit den jüngsten politischen Nachrichten zu tun hat", sagte Frank Sixt, Co-Geschäftsführer von CK Hutchison. Man habe mehrere Angebote abgewogen. Von der Transaktion seien Beteiligungen an anderen Häfen wie in Hongkong oder Shenzhen nicht betroffen.

Analysten sehen Strategiewechsel
Der Verkauf komme zwar überraschend, könne aber durchaus ein "opportunistischer Deal" sein, kommentierten die Analysten der Bank JPMorgan. "Nach unserem Verständnis der Management-Philosophie von CK Hutchison ist jedes Geschäft möglich, solange 'der Preis stimmt'." Der Verkauf sei dennoch ein bedeutsamer Strategiewechsel, da die Umsätze aus dem Geschäft mit Häfen künftig nur noch 1 statt 15 Prozent zu den Konzernerlösen beitrügen. Hutchison besitzt und betreibt über ihre Tochter Panama Ports Company die Häfen Balboa und Cristobal seit mehr als zwei Jahrzehnten.