Österreichs beste Fachhochschulen 2025

Welche Fachhochschulen genießen in der Wirtschaft das höchste Ansehen? Wessen Absolventen sind bei Unternehmen besonders gefragt? Das aktuelle FH-Ranking 2025 von INDUSTRIEMAGAZIN und brandscore.at zeigt, welche FHs in Österreich führend sind, wer sich im Vergleich zum letzten Jahr verbessern konnte und welche Fachhochschulen an Bekanntheit und Image verloren haben.

Praxisnah, gefragt – aber gleichwertig? Fachhochschulen haben sich als starke Alternative zur Universität etabliert, doch beim Gehalt und der Anerkennung gibt es noch Hürden. Warum stagniert die Gleichstellung mit Uni-Abschlüssen? Welche FHs bieten die besten Karrierechancen? Und was bedeutet die Wirtschaftskrise für Absolventen? Das aktuelle FH-Ranking deckt auf, worauf es wirklich ankommt – und welche Überraschungen es gibt.

Fachhochschulen haben sich in Österreich längst als attraktive Alternative zu Universitäten etabliert. Sie zeichnen sich besonders durch ihre Praxisnähe, enge Wirtschaftskooperationen und anwendungsorientierte Forschung aus. Doch was macht eine wirklich gute FH aus? Wie nehmen Unternehmen die Qualifikation der Abgänger wahr? Wie sieht die Gehaltsentwicklung aus? Welche Faktoren sind für Studierende entscheidend, um eine zukunftssichere Ausbildung zu erhalten und wie wirkt sich die aktuelle Wirtschaftskrise auf die FHs und ihre Absolventen aus? Das FH-Ranking gibt Einblick in die wichtigsten Qualitätsmerkmale einer Fachhochschule – und zeigt, worauf es wirklich ankommt.

Nie mehr die wichtigsten News aus Österreichs Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!

Entwicklung der FH-Qualifikation: Annäherung an Universitätsabschlüsse stagniert

Die Qualifikation von FH-Absolventen wird auch 2025 mehrheitlich zwischen jener von HTL/HAK-Absolventen und Universitätsabsolventen eingeordnet. 38,5 % der Befragten sehen FH-Abschlüsse in diesem Zwischenfeld – ein Anstieg gegenüber 2024, als dieser Wert noch bei 34,5 % lag. Gleichzeitig bewerten 31 % der Befragten die FH-Qualifikation als gleichwertig mit jener von Universitätsabsolventen, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang bedeutet (2024: 34,5 %). Damit setzt sich der bisherige Trend zur Gleichstellung mit Universitätsabschlüssen nicht weiter fort.

Während FHs traditionell für ihre praxisorientierte Ausbildung geschätzt werden, könnten sich Unternehmen wieder stärker an der akademischen Tiefe und Forschungsleistung von Universitäten orientieren. Die Einschätzung, dass FH-Absolventen eine höhere Qualifikation als Universitätsabsolventen besitzen, bleibt mit 5 % unverändert eine Minderheitenmeinung. Für Österreichs Fachhochschulen bedeutet dies, dass sie ihre Stärken – praxisnahe Ausbildung, enge Wirtschaftskooperationen und spezialisierte Studiengänge – weiter ausbauen müssen, um sich im Wettbewerb mit Universitäten zu positionieren. 

Österreichs beste Fachhochschulen 2025

- © NickArt - stock.adobe.com

Stagnation bei Einstiegsgehältern von FH-Absolventen

Während die Qualifikation von FH-Absolventen in den letzten Jahren auch in der Wirtschaft zunehmend anerkannt wurde, spiegelt sich dies nicht im selben Maß in der Entwicklung der Einstiegsgehälter wider. Die aktuelle Umfrage zeigt, dass die Gleichstellung mit Universitätsabsolventen beim Einkommen nicht weiter voranschreitet. 2025 geben 30,5 % der befragten Unternehmen an, dass das Einstiegsgehalt von FH-Absolventen dem von Universitätsabsolventen entspricht. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 34,5 %. 

Gleichzeitig sehen 23,5 % der Befragten das FH-Einstiegsgehalt zwar über jenem von HTL/HAK-Absolventen, aber weiterhin unter dem Niveau von Universitätsabsolventen. 17 % der Unternehmen stufen das Gehalt von FH-Absolventen auf dem gleichen Niveau wie jenes von HTL/HAK-Absolventen ein. Nur 7 % der Befragten Unternehmen zahlen höhere Einstiegsgehälter als für Universitätsabsolventen. Gegenüber dem letzten Jahr ist somit die Lohnanpassung für FH-Absolventen heuer ins Stocken geraten. Während in den wirtschaftlich stabilen Phasen der letzten Jahre eine Annäherung der FH-Gehälter an jene von Universitätsabsolventen zu beobachten war, könnten Unternehmen heuer sparsamer sein. Besonders in von der Krise betroffenen Branchen könnten Einstiegsgehälter stagnieren oder langsamer steigen als in den vergangenen Jahren. 

FH-Absolventen holen beim Gehalt weiter auf

Während das Einstiegsgehalt von FH-Absolventen oft noch hinter jenem von Universitätsabsolventen liegt, zeigt sich nach einigen Jahren im Beruf ein klarer Trend zur Angleichung. Laut der aktuellen Erhebung geben 55 % der Befragten an, dass das Gehalt von FH-Absolventen nach mehrjähriger Betriebszugehörigkeit auf dem gleichen Niveau wie bei Universitätsabsolventen liegt. Darüber hinaus berichten 19 % der Unternehmen sogar, dass FH-Absolventen nach einigen Jahren sogar höhere Gehälter erzielen als ihre Kollegen mit Universitätsabschluss. Demgegenüber sehen nur noch 11,5 % der Befragten das Gehaltsniveau langfristig unter jenem von Universitätsabsolventen. Die Zahlen zeigen, dass sich Fachhochschulen als attraktive Ausbildungsstätten mit guten Karriereperspektiven auch in der Wirtschaft etabliert haben und deren Absolventen auch entsprechend entlohnt werden. 

  • Herbert Kling brandscore
    Was im Vergleich über die Jahre auffällt, ist, dass FH AbsolventInnen hinsichtlich Gehalt immer mehr in den Bereich von Uni-AbsolventInnen vorstossen.

    Herbert Kling, Studienautor von brandscore.at

Praxisnähe als zentrales Kriterium

Der wichtigste Aspekt, den eine gute Fachhochschule erfüllen muss, ist laut der Befragung eine praxisnahe Ausbildung: 49 % der Teilnehmer bewerten diesen Faktor als „sehr wichtig“, weitere 30,5 % als „eher wichtig“. Damit ist klar: Fachhochschulen punkten besonders durch ihre enge Verbindung zur Arbeitswelt, praktische Projekte und Lehrveranstaltungen, die gezielt auf den Berufseinstieg vorbereiten. Unternehmen profitieren von Absolventen, die nicht nur theoretisches Wissen mitbringen, sondern auch direkt in der Praxis einsetzbar sind. Auch die Erfahrung der Lehrenden spielt eine entscheidende Rolle. 47,5 % der Befragten halten es für „sehr wichtig“, dass Dozenten aus der Praxis kommen, weitere 28 % sehen dies als „eher wichtig“ an. Studierende erwarten also, dass ihre Lehrenden nicht nur akademisches Wissen vermitteln, sondern auch fundierte Einblicke in die tatsächlichen Anforderungen der Wirtschaft geben.

Breites Studienangebot oder Spezialisierung?

Ein weiteres zentrales Qualitätsmerkmal einer guten FH ist das Studienangebot. Dabei gibt es zwei scheinbar gegensätzliche Anforderungen: Einerseits erwarten Studierende ein breites Angebot an Studiengängen (43 % bewerten dies als „sehr wichtig“, 34 % als „eher wichtig“), andererseits spielt auch die Spezialisierung eine große Rolle (44 % „sehr wichtig“, 38 % „eher wichtig“). Die besten Fachhochschulen müssen daher den Spagat schaffen, einerseits eine große Auswahl an Studienrichtungen anzubieten, andererseits in bestimmten Fachgebieten besonders herausragend zu sein.

Forschung und Innovation gewinnen an Bedeutung

Traditionell wurden Fachhochschulen eher als praxisorientierte Ausbildungsstätten und weniger als Forschungsinstitutionen wahrgenommen. Doch das ändert sich zunehmend: 38 % der Befragten halten es für „sehr wichtig“, dass eine FH sich in der angewandten Forschung einen Namen gemacht hat, weitere 22,5 % für „eher wichtig“. Dieser Trend zeigt, dass Fachhochschulen verstärkt als Innovationstreiber wahrgenommen werden und ihre Forschungstätigkeiten weiter ausbauen sollten, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.

Didaktische Qualität und moderne Lehrmethoden

Neben der inhaltlichen Qualität der Studiengänge spielt auch die Vermittlung des Wissens eine große Rolle. Gut aufbereitete, beruflich nützliche Unterlagen sind für 39,5 % „sehr wichtig“ und für 38,5 % „eher wichtig“. Dies zeigt, dass Studierende Wert auf klar strukturierte und praxisrelevante Lehrmaterialien legen. Auch die Kompetenz in der Online-Lehre ist ein entscheidender Faktor. Besonders nach den Erfahrungen mit digitalem Unterricht in den letzten Jahren haben sich die Erwartungen der Studierenden verändert: 33 % der Befragten halten eine hohe Online-Lehrkompetenz für „sehr wichtig“, 29 % für „eher wichtig“. Digitale Lernformate, hybride Unterrichtsmodelle und innovative E-Learning-Konzepte sind daher für eine moderne FH unverzichtbar.