Die 250 größten Unternehmen in der Industrie Österreichs
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Die Top 250 aus Österreichs Industrie
2024 setzte es - in einem weiteren Rezessionsjahr - einen spürbaren Dämpfer für Österreichs Industrie: Die 250 größten Industrieunternehmen des Landes verzeichneten im Mittel ein Umsatzminus von 2,1 Prozent. Zieht man OMV und die großen Energiedienstleister in die Bilanz mit ein, summiert sich der Rückgang auf 26,6 Milliarden Euro – ein Minus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen dokumentieren damit deutlich, wie tief die konjunkturelle Abkühlung in die industriellen Kernregionen des Landes greift. Die gute Nachricht: Dass die Zahl der Milliardenunternehmen mit 73 unterm Strich konstant blieb, zeigt, dass es Stabilität gibt.
Und viele kämpften zwar mit stagnierenden oder rückläufigen Erlösen, nutzten diese Zeit aber auch für strategische Weichenstellungen: Sie hielten Investitionen hoch und stockten zuweilen Personal auf – der nächste Aufschwung kommt, und man will vorbereitet sein. Beispiel Kontron: Der IT-Dienstleister steigerte seinen Umsatz um stolze 37,5 Prozent und profitiert von einem vollen Auftragsbuch. Infineon Austria setzt weiter konsequent auf Forschung und Innovation. Und Vivatis, ein Lebensmittelkonzern mit regionalen Wurzeln, meldet ein zweistelliges Personalwachstum.
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Jahr | Umsatz in Milliarden | Firmen > 1 Milliarde Umsatz | Mitarbeiter global |
---|---|---|---|
2024 | € 304,8 | 73 | 1.258.746 |
2023 | € 331,4 (-8%) | 74 | |
HIER DIE 3 KATEGORIESIEGER:
Die Umsatzraketen
-
Rang 46 Unternehmen Kontron AG Umsatz 2024: +37,5%
37,5 Prozent Plus: Nach einem bemerkenswerten Jahr 2024 will der Anbieter von IoT-Lösungen Kontron will weiter zulegen. Für 2025 werde ein deutliches Umsatzwachstum aus eigener Kraft auf 1,9 Milliarden bis 2,0 Milliarden Euro erwartet, teilte das Unternehmen zu Jahresbeginn mit. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll noch stärker wachsen: auf mindestens 220 Millionen Euro. Die Kontron AG trifft mit ihrem Fokus auf die Vernetzung intelligenter Maschinen und Geräte den Puls der Zeit – insbesondere in Anwendungen wie Zügen, Flugzeugen, militärischen Systemen und Robotern. Das Unternehmen sorgte zuletzt mit namhaften Aufträgen für Aufmerksamkeit: Darunter ein 40-Millionen-Euro-Projekt für hochentwickelte Sensortechnologien in der Automobilindustrie sowie eine Order im Umfang von 165 Millionen Euro, mit der sich ein europäischer Verteidigungs- und Sicherheitsspezialist die Überwachungstechnologie des Konzerns gesichert hat. Der Auftragsbestand ist damit deutlich gestiegen.
Erfreulicher Auftragspolster: Kontron-Chef Hannes Niederhauser
Größtes relatives Umsatzplus der Top 250
Folgende Tabelle zeigt die Umsatzsteigerung / Umsätze (in Mio. Euro)
Platz | Unternehmen | Umsatzsteigerung | Umsätze (in Mio. Euro) |
---|---|---|---|
1 | EMPL Fahrzeugwerk GmbH | 55,4 | 174,0 |
2 | Kontron AG | 37,5 | 1.685,0 |
3 | RAG Austria AG | 36,0 | 679,2 |
4 | Novartis Gruppe | 34,7 | 1.921,0 |
5 | Rosenbauer International AG | 22,7 | 1.305,0 |
Die Personalstarken
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Rang 57 Unternehmen VIVATIS Holding AG Umsatz 2024: +5,1%
Trotz anhaltend volatiler Kosten für Rohstoffe, Energie, Logistik und Personal konnte die Linzer Vivatis-Gruppe im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 1,35 Milliarden Euro erzielen – ein Plus von über fünf Prozent im Vergleich zu 2023. Die Vivatis Holding AG beschäftigt mehr als 4.100 Mitarbeitende. Wie das Unternehmen mitteilte, sei das Ergebnis auf organisches Wachstum sowie die Übernahme des Caterers SV Österreich GmbH durch die Tochtergesellschaft GMS Gourmet zurückzuführen. Mit der Übernahme kamen rund 50 neue Standorte hinzu. GMS Gourmet, laut eigenen Angaben Marktführer in der Gemeinschaftsverpflegung, konnte seine Position damit weiter stärken. Besonders das Geschäft im Bereich Business-Catering habe stark zugelegt: Mehr als 3.000 Betriebe werden mittlerweile mit Speisen beliefert. Darüber hinaus profitiert das Unternehmen vom Rückgang klassischer Gastronomiebetriebe. Für die kommenden drei Jahre peilt man vor allem in Deutschland ein zusätzliches Umsatzvolumen von 60 bis 80 Millionen Euro an. Der gesamte Gastronomiebereich der Vivatis-Gruppe erzielte 2024 einen Umsatz von knapp 70 Millionen Euro. Auch die zur Vivatis Holding gehörende Maresi-Gruppe blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Der Umsatz belief sich auf rund 180 Millionen Euro, etwa die Hälfte davon wurde in osteuropäischen Märkten erwirtschaftet. Künftig sollen vor allem Slowenien und Kroatien verstärkt bearbeitet werden.
Legte beim Personal kräftig zu: Vivatis-Chef Gerald Hackl
Größte relative Mitarbeitersteigerung
Folgende Tabelle zeigt die Mitarbeitersteigerung / Mitarbeiter 2024
Platz | Unternehmen | Mitarbeitersteigerung | Mitarbeiter 2024 |
---|---|---|---|
1 | Kontron AG | 65% | 8.000 |
2 | Heinzel Holding GmbH | 14% | 2.908 |
3 | OMV Aktiengesellschaft | 14% | 23.557 |
4 | VIVATIS Holding AG | 14% | 4.100 |
5 | Peneder Holding GmbH | 12% | 435 |
Die Vielforscher
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Rang 10 Unternehmen Infineon Technologies Austria AG Umsatz 2024: -15,1%
Trotz eines Gewinneinbruchs hat Infineon Technologies Austria im Geschäftsjahr 2024 die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erneut erhöht. Wie CEO Sabine Herlitschka erklärte, sei das Jahr „sehr anspruchsvoll“ gewesen: Der Umsatz sank um 15 Prozent, der Gewinn vor Steuern fiel um mehr als 80 Prozent auf 151 Millionen Euro. Dennoch stieg das F&E-Budget leicht auf 686 Millionen Euro – das entspricht 14 Prozent des Gesamtumsatzes. „Das ist ein guter Indikator dafür, dass wir viele Chancen sehen“, so Herlitschka. In der Beschäftigtenzahl zeigt sich die konjunkturelle Delle bislang kaum: Die Mitarbeiterzahl stieg leicht auf 5.977, davon sind rund 2.500 in Forschung und Entwicklung tätig. Das im Sommer angekündigte Sparprogramm bleibt dennoch aufrecht: Bis 2026 sollen 380 Stellen abgebaut werden – allerdings ohne betriebsbedingte Kündigungen. Im Gegensatz zu vielen Industriebetrieben sieht sich Infineon nicht mit einem akuten Fachkräftemangel konfrontiert. Bei ihren politischen Forderungen bleibt Herlitschka konsequent: Österreich müsse wettbewerbsfähiger werden. Die strukturell hohen Energie- und Personalkosten sowie überbordende Bürokratie stellten weiterhin erhebliche Belastungen dar. „Wir haben kein Einnahmenproblem, wir haben ein Ausgabenproblem“, betonte sie. Regulatorik müsse intelligenter, nicht redundanter gestaltet werden. Wettbewerbsfähigkeit sei kein Selbstläufer – weder für Unternehmen noch für den Staat.
Budget für Forschung erhöht: Infineon-Österreich-Chefin Sabine Herlitschka
F&E-Ausgaben absolut
Folgende Tabelle zeigt die Forschungsausgaben / Umsatz 2024 (in Mio. Euro)
Platz | Unternehmen | Forschungsausgaben | Umsatz 2024 (in Mio. Euro) |
---|---|---|---|
1 | Infineon Technologies Austria AG | 686,0 | 4.757,0 |
2 | voestalpine AG | 219,0 | 15.700,0 |
3 | Novartis Gruppe | 160,0 | 1.921,0 |
4 | ANDRITZ AG | 140,0 | 8.277,0 |
5 | PALFINGER AG | 99,6 | 2.360,0 |