Bau-Wirtschaft : Rohrdorfer zieht Fusionsanmeldung mit Asamer zurück: BWB äußert Wettbewerbsbedenken

Aus der angestrebten Ehe im Markt für Transportbeton wird nichts: Das Unternehmen Südbayerisches Portland-Zementwerk Gebr. Wiesböck & Co. GmbH ("Rohrdorfer") zieht die Anmeldung des Zusammenschlusses mit Asamer zurück

Aus der angestrebten Ehe im Markt für Transportbeton wird nichts: Das Unternehmen Südbayerisches Portland-Zementwerk Gebr. Wiesböck & Co. GmbH ("Rohrdorfer") zieht die Anmeldung des Zusammenschlusses mit Asamer zurück

- © Rohdorfer

Aus der geplanten Fusion im Markt für Transportbeton wird vorerst nichts – das Unternehmen Südbayerisches Portland-Zementwerk Gebr. Wiesböck & Co. GmbH ("Rohrdorfer") hat die Anmeldung des Zusammenschlusses mit Asamer zurückgezogen, wie die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) am Dienstag bekanntgab. Das bedeutet jedoch nicht das endgültige Aus für die Fusion: Der Antrag soll in abgeänderter Form erneut eingereicht werden.

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Im Februar hatte die BWB Wettbewerbsbedenken geäußert und höhere Preise sowie schlechtere Konditionen für Abnehmerunternehmen von Transportbeton in Oberösterreich befürchtet. Die Fusion war am 10. Januar 2024 bei der BWB angemeldet worden (BWB/Z-6472). Rohrdorfer plante, 49 Prozent der Anteile an der Asamer Kies- und Betonwerke GmbH zu erwerben und die gemeinsame Kontrolle zu übernehmen.

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- © Industriemagazin

"Durchführungsverbot bleibt aufrecht"

Die BWB stellte im Februar 2024 einen Antrag auf vertiefte Prüfung beim Kartellgericht, "weil sich im Rahmen der Prüfung horizontale Wettbewerbsbedenken auf dem Markt für Transportbeton in Oberösterreich ergaben", erklärte die BWB. Aus Sicht der Behörde war das Vorhaben in der angemeldeten Form nicht genehmigungsfähig.

Nach Ansicht der BWB hätten die wettbewerblichen Bedenken auch in Phase II vor dem Kartellgericht nicht ausgeräumt werden können. Letztlich zog Rohrdorfer die Anmeldung des Zusammenschlusses am Freitag (12. Juli 2024) zurück.

"Damit bleibt das Durchführungsverbot, vorbehaltlich einer Neuanmeldung/-prüfung, aufrecht", teilte die BWB mit und zog ihren Antrag auf Überprüfung des Zusammenschlusses vom Februar zurück. Dabei handle es sich um einen rein prozessual rechtlichen Schritt.

Antrag soll neu eingebracht werden

Das letzte Wort scheint jedoch noch nicht gesprochen zu sein: Gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Onlineausgabe) sagte Firmenchef Manfred Asamer, dass der Antrag auf Zusammenschluss in abgeänderter Form neu eingebracht werden soll. Rohrdorfer erklärte zudem in einer Stellungnahme an die APA, dass der Antrag aus "verfahrenstechnischen Gründen" zurückgezogen worden sei, und nicht, weil er zu scheitern drohte.

Die Fusion soll laut Unternehmensangaben weiterhin stattfinden. Die Kritik der BWB könne Asamer nicht nachvollziehen, sie sei "maßlos übertrieben". Der Zusammenschluss zwischen der deutschen Rohrdorfer-Gruppe und den Asamer Kies- und Betonwerken ziele auf eine Stärkung des Mittelstands ab. Beim Kartellgericht war laut "OÖN" am Mittwoch um 15 Uhr eine Gerichtsverhandlung angesetzt gewesen, die jedoch abgesagt wurde.