Industrial AI : Keba: AI-Showcase aus Linz sorgt für Staunen in Seoul

Schwarz Martin CSO Keba

Martin Schwarz, CSO Keba: "Die Spracherkennungsanwendung verfehlte nicht ihre Wirkung"

- © Keba

Rasend schnell erwischte Microsofts Chatbot-Technologie ChatGPT Beobachter auf dem falschen Fuß. Die jüngste AI aus dem Repertoire der Transformer-Methodiken schaffte etwas ungeheuerliches: Sie fusionierte die bislang nur getrennt auftretenden AI-Felder Sprache, Bild und Text. In einer Zeit, in der AI Identitäten durcheinanderwirbelt und womöglich die letzten Vertrauensbildungen des Geschäftsalltags erschüttert, sind die Herausforderungen für Unternehmen damit gewaltig: Sie müssen Sandboxes errichten, mit AI experimentieren und neue Engineering-Skills aufbauen.

Die gute Nachricht: Viele stellen sich dem neuen Wettlauf. Entweder, um die Gewinnmaschine AI anzuwerfen, oder um Prozesse abzusichern oder künstlich zu optimieren. Bereits mittendrein im Paradigmenwechsel, schrauben sie an performanten KI-Systemen. INDUSTRIEMAGAZIN stellt die Industrial-AI-Vordenker der Industrie vor.

AI-Showcase in Seoul sorgte für überraschte Gesichter

Als Keba vergangenen März in Seoul auf der "Automation World" einem auserlesenen Kreis in einem Showcase eine Automatisierungseinheit mit Spracherkennung vorstellte, war die Überraschung groß: Selbst in der stark frequentierten Messehalle ist es den Linzern gelungen, die Umgebungsgeräusche wegzufiltern. "Die Anwendung verfehlte nicht ihre Wirkung", erzählt Keba-CSO Martin Schwarz. Welcher Chatbot nun der Demoanwendung zugrunde gelegen ist, will er lieber nicht verraten.

Dass die Oberösterreicher AI mit einigem Tempo vorantreiben, ist jedoch kein Geheimnis. Schon einige Innovationen hat das hauseigene KI-Kompetenzzentrum der Linzer verlassen. Zu Jahresbeginn schnürten die Oberösterreicher gar ein Entwicklerpaket. Dieses koppelt ein AI-Modul mit einer offenen Steuerung für eine Vielzahl von Anwendungen, etwa die Objekterkennung in der Robotik. Keine Frage: Keba will AI zu den Anwendern im Maschinenbau oder der Logistik bringen.

Warum AI das Zeug zum Missing link hat

Ist AI also das Missing link für die klassische Automatisierungstechnik? "Wer AI nicht heute in den Produktbaukasten aufnimmt oder erste Anwendungen identifiziert, dem werden in Hinkunft Grenzen aufgezeigt", glaubt Schwarz. Den Vormarsch von AI sieht er demnach nicht als "harten Bruch bestehender Produktionsphilosophien". Schon eher als schrittweise vollzogenene Stärkung "der Wettberwerbsfähigkeit von Unternehmen".

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Den Vormarsch von Google und & Co in die Industriedomänen erachtet er nicht als grundlegend neu - geschweige denn als Drohkulisse. Auch deshalb, weil die Vorverarbeitung von Daten in der Regel lokal erfolgt. Zudem verfügt Keba über - unbezahlbares - Branchenwissen. "Da reicht uns keiner so schnell das Wasser", sagt Schwarz.

ZUM UNTERNEHMEN

KEBA ist ein international erfolgreiches Elektronikunternehmen mit Sitz in Linz und weltweiten Niederlassungen. Die KEBA Group AG ist in den drei operativen Geschäftsfeldern Industrial Automation, Handover Automation und Energy Automation tätig. Das Unternehmen entwickelt und produziert seit mehr als 50 Jahren entsprechend seines Leitspruchs „Automation by innovation“. KEBA Automationslösungen sind easy to use und erfüllen höchste Anforderungen in spezifischen Branchen.