8.000 Stellen werden abgebaut : Deutsche Post kündigt massiven Personalabbau an

Schkeuditz, Germany - 29th May, 2022 - Many courier van against cargo planes parked on Leipzig Halle airport terminal apron for loading distribution. DHL air mail express fast logistic hub terminal.

Deutsche Post baut 8.000 Stellen in Deutschland ab. Es soll zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommen.

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"Der Stellenabbau soll über natürliche Fluktuation erfolgen", sagt Konzernchef Tobias Meyer. Ein Treiber für den Abbau sei der in dieser Woche mit der Gewerkschaft Verdi vereinbarte Tarifabschluss für die Sparte, der eine Erhöhung der Löhne um 5 Prozent sowie mehr Urlaub vorsieht. Die Übereinkunft erhöhe den Kostendruck, sagt Meyer: "Dieser Tarifvertrag belastet uns bis Ende 2026 mit rund 360 Mio. Euro." 

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Dies geschehe in einem Marktumfeld, "in dem wir einen deutlich beschleunigten Rückgang der Briefmengen haben". Auf der anderen Seite reiche die Anfang des Jahres in Kraft getretene Portoerhöhung nicht aus. Die Sparte leide unter "regulatorisch herausfordernden Rahmenbedingungen" sowie "einer relativ schwachen Konjunktur". Insgesamt will Meyer über 1 Mrd. Euro einsparen. Eine Trennung vom kriselnden Briefgeschäft sei nicht geplant: "Ich möchte, dass Post&Paket Deutschland im Portfolio des Konzerns verbleibt."

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DHL-Chef Tobias Meyer kündigt massiven Stellabbau an. - © DHL

Briefgeschäft nimmt ab

Der operative Gewinn (EBIT) sank im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro. Damit schnitt DHL dank eines Schlussspurts im wichtigen Weihnachtsquartal etwas besser ab als von Analysten erwartet. Die Dividende will Meyer auch 2024 stabil bei 1,85 Euro je Aktie halten. Das 2022 gestartete Aktienrückkaufprogramm soll um 2 Milliarden Euro auf bis zu 6 Milliarden Euro aufgestockt und bis 2026 verlängert werden. Für dieses Jahr erwartet der Bonner Konzern nun ein operatives Ergebnis (EBIT) von 6 Milliarden Euro oder mehr. In dieser Prognose sind mögliche Auswirkungen von Änderungen der Zoll- und Handelspolitik noch nicht berücksichtigt.

Das Ergebnis bei Brief und Paket in Deutschland ist trotz eines wachsenden Paketgeschäfts zurückgegangen, da die Sendungsmengen im Briefbereich erneut rückläufig waren. Es sank um 5,6 Prozent auf 821 Millionen Euro. Im Briefgeschäft hatte der Bonner Konzern eigentlich auf deutliche Preiserhöhungen gedrängt, um die Modernisierung und den ökologischen Umbau der Zustellung besser finanzieren zu können. Den Preis für das Massenprodukt Standardbrief konnte DHL mit Genehmigung der Regulierungsbehörde Bundesnetzagentur zum 1. Januar von 85 auf 95 Cent anheben - der Bonner Konzern hatte jedoch mehr Spielraum für höhere Preise gefordert und die Bundesnetzagentur kritisiert.

Logistikunternehmen weltweit unter Druck

DHL ist mit seinen Problemen in der Branche nicht allein. Nach den goldenen Jahren mit dem Boom des Onlinehandels und immer neuen Umsatz- und Gewinnrekorden macht der lahmende Welthandel den Logistikkonzernen zu schaffen. Auch die Konsumflaute belastet die Konzerne. Nun müssen sie auch noch die Folgen der US-Schutzzölle für den Welthandel verkraften. 

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Der weltgrößte Paketdienst UPS hatte im Januar einen Umsatzrückgang bis 2025 in Aussicht gestellt. Dem europäischen Konkurrenten PostNL machten zuletzt sinkende Briefmengen und ein lahmendes Paketgeschäft zu schaffen. Der Logistikriese Kühne+Nagel hat 2024 einen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Konzern rechnet kurz- und mittelfristig mit steigenden Logistik- und Zollabfertigungskosten, vor allem an den US-Grenzen.