TÜV AUSTRIA Nachhaltigkeit : Der Emissions-Checker

Göttlich TÜV AUSTRIA

"Wer keine geprüften CO₂-Daten vorweisen kann, verliert Chancen“.
Günter Göttlich, Geschäftsführer von TÜV AUSTRIA

- © TÜV AUSTRIA; Adobe Stock

Der CO₂-Fußabdruck eines Unternehmens gilt heute als ebenso aussagekräftige Kennzahl wie Umsatz oder EBIT. Ob Bauwirtschaft, Industrie oder Tourismus – wer seine Klimabilanz nicht kennt, wird künftig bei Ausschreibungen, Finanzierungen oder internationalen Partnerschaften auf der Strecke bleiben. „Der CO₂-Fußabdruck ist für Unternehmen das, was die Verbrauchskennzahl beim Auto oder die Energiekennzahl bei Gebäuden ist“, erklärt Günter Göttlich, Geschäftsführer von TÜV AUSTRIA. „Er zeigt, wie viel Emissionen ein Unternehmen durch seine Prozesse verursacht. Diese Zahl wird zunehmend eine internationale Anforderung.“

Zwischen Green Deal und Green Finance

Politische Großwetterlagen schwanken immer wieder. Je nach Wahlen und Couleur scheint die Nachhaltigkeitsdebatte ausgebremst oder vom Rückenwind getragen. Doch eines ist klar, das Thema verschwindet nicht und wird die zukünftige Wertschöpfungskette immer intensiver durchdringen. „Wir erleben es in der Wirtschaft tagtäglich – selbst wenn auf politischer Ebene über Sinn oder Unsinn gestritten wird, die Finanzwelt denkt langfristig“, sagt Göttlich.

Banken, Investoren und Förderstellen verlangen schon heute valide Nachhaltigkeitskennzahlen. Schlagworte wie Green Rating oder Green Financing sind keine hohlen Phrasen mehr, sondern harte Anforderungen. „Ein deutscher Energieversorger hatte Pläne in Ungarn ein großes Photovoltaikprojekt umzusetzen. Die österreichische Bank prüfte dabei weniger die technischen Aspekte, sondern vor allem: Passt das Projekt in ein nachhaltiges Finanzierungsportfolio? Wie sieht der CO₂-Fußabdruck aus? Die Botschaft dahinter ist eindeutig. Wer keine geprüften CO₂-Daten vorweisen kann, verliert Chancen“, erzählt Göttlich.

Drei Säulen der TÜV-AUSTRIA-Strategie

Der TÜV AUSTRIA sieht seine Rolle klar definiert. Als unabhängiger Partner führen die Experten die Unternehmen sicher durch den dichten Wald an Normen und Regelungen. Göttlich betont: „Wir sind keine Berater, die Unternehmen in eine Richtung drängen. Wir verstehen uns als unabhängiger Dritter, der sicherstellt, dass genug getan wird, aber nicht über das Ziel hinaus.“

"Ob Aufzüge, Kräne oder Produktionsanlagen, durch regelmäßige Prüfungen verlängert sich die Lebensdauer. Das spart Ressourcen."
Günter Göttlich 

- © TÜV AUSTRIA

Werkzeuge für die Praxis 

Mit der digitalen Plattform carbon footprint by tami hat der TÜV AUSTRIA ein Werkzeug entwickelt, das als „grüner Taschenrechner“ dient. Unternehmen werden Schritt für Schritt durch die Erfassung ihrer Emissionen geführt, Daten werden transparent dokumentiert und sicher in Österreich gespeichert. „Das Ergebnis ist nicht nur eine Zahl. Das Ergebnis ist auch ein Bericht, der genau zeigt: Welche Systemgrenzen habe ich gewählt? Welche Emissionsfaktoren habe ich angesetzt? Damit entsteht Nachvollziehbarkeit und genau das fehlt oft bei einfachen Excel-Lösungen“, erklärt Göttlich.

Ausbildung und Bewusstsein schaffen 

Die TÜV AUSTRIA Akademie zählt zu den führenden Erwachsenenbildungsinstituten Österreichs. Allein 58 Kursangebote widmen sich explizit Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Insgesamt gibt es über 200 Ausbildungsprogramme, die mit unabhängigen Personenzertifizierungen abschließen. „Wir legen großen Wert darauf, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter ausbilden. Wir brauchen ein Bewusstsein dafür, welche Möglichkeiten und Chancen die Unternehmen ansonsten verpassen", erklärt Göttlich.

Unabhängige Prüfung und internationales Siegel: Die berechneten Emissionen durchlaufen zunächst einen Plausibilitätscheck. Direkt danach gibt es, auf Wunsch der Kunden, das Prüfsiegel „TÜV AUSTRIA Emissionen geprüft“. Es bestätigt die geprüften Ergebnisse und schafft Vertrauen bei Kunden und Partnern. „Die Verifizierung gemäß Norm kann dabei direkt von den eigenen Experten der TÜV AUSTRIA-Umwelttechnik durchgeführt werden. Auch auf anderem Weg errechnete Ergebnisse können von TÜV AUSTRIA validiert werden. Wer noch einen Schritt weitergehen will, kann die Resultate zusätzlich für eine internationale Zertifizierung nach ISO 14067 oder dem Greenhouse Gas Protocol nutzen“, ergänzt Göttlich.

Wege zur Effizienz

Firmen benötigen oftmals externe Hilfe, da Tagesgeschäft und Personalmangel keinen Raum für andere Dinge lassen. „Viele scheitern schon an der Datenerfassung. Es ist keine Seltenheit, dass Verbräuche in falschen Einheiten angegeben werden – mal in Kubikmetern, mal in Kilowattstunden. Stromkennzahlen werden ohne Berücksichtigung des Liefervertrags gerechnet. Natürlich spielt es aber eine enorme Rolle, ob Strom aus Ökostrom oder aus fossilen Quellen stammt“, erklärt Göttlich.“ Ein eindrückliches Beispiel zeigt, wie banal, aber wirkungsvoll die richtigen Korrekturen sein können, ergänzt er: „Ein Hersteller war überzeugt, dass Herstellung und Entsorgung seiner Geräte die größten CO₂-Treiber seien. Die Analyse ergab: Es waren die Fahrten der Monteure zur Wartung, die den Großteil ausmachten. Nach Einführung einer risikobasierten Wartungsplanung und dem Einsatz von Sensorik sank der CO₂-Fußabdruck signifikant – und gleichzeitig die Betriebskosten. Die Lehre daraus spricht eine klare Sprache: Wer CO₂ spart, spart auch Geld.“

Mit der digitalen Plattform „carbon footprint by tami“ hat der TÜV AUSTRIA ein Werkzeug entwickelt, das als „grüner Taschenrechner“ dient.

- © TÜV AUSTRIA

So unterstützt TÜV AUSTRIA Unternehmen

  • TÜV AUSTRIA gepflegte Emissionsdatenbank - für korrekte Berechnungen
  • wiederholbare Berechnungen - exportierbar zur weiteren Verwendung
  • Englische Sprachversion - ideal für internationale Unternehmen
  • TÜV AUSTRIA-Plausibilitätscheck - für maximale Markt-Akzeptanz
  • Logonutzungsrecht „TÜV AUSTRIA CO2-Emissionen geprüft“ – starkes Signal für die Marktkommunikation
  • Entkräften des möglichen Vorwurfes von „green washing“ durch die Prüfung der CO2 Berechnung durch einen unabhängigen Dritten.

Symbolik & Inspiration

TÜV AUSTRIA steht seit über 150 Jahren für Sicherheit und Verlässlichkeit. Heute ist Nachhaltigkeit untrennbar damit verbunden. Göttlich: „Ob Aufzüge, Kräne oder Produktionsanlagen, durch regelmäßige Prüfungen verlängert sich die Lebensdauer. Das spart Ressourcen und ist gelebte Nachhaltigkeit.“ Auch gesellschaftlich nimmt TÜV AUSTRIA seine Verantwortung wahr. Der eigene Nachhaltigkeitsbericht umfasst nicht nur Umweltaspekte, sondern auch Unternehmensführung und soziale Verantwortung (ESG). So wurde auch der CO₂-Fußabdruck der Mitarbeiter erhoben und dokumentiert. 

„Es wäre nicht glaubwürdig, anderen Anforderungen zu stellen, die wir selbst nicht erfüllen“, sagt Göttlich. Der landläufigen Meinung Österreich sei mit seinen knapp neun Millionen Einwohnern zu klein, um international etwas zu bewirken, widerspricht Göttlich deutlich: „Wir sind keine kleine Alpenrepublik, die isoliert handelt. Unsere Kunden berichten uns täglich, dass der CO₂-Fußabdruck eine wichtige internationale Benchmark darstellt. Mit den in Österreich entwickelten Produkten und Dienstleistungen unterstützen wir unsere Kunden in Europa und international. Österreichische Qualität ist nach wie vor ein starkes Argument – auch im Sektor Nachhaltigkeit.“

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit TÜV AUSTRIA.

Ihr TÜV AUSTRIA Ansprechpartner:
Andreas Schnitzer 
TÜV AUSTRIA-Platz 1
2345 Brunn/Gebirge