Neustart mit Präzision : AcuraSens: Wie zwei Unternehmer einen Mess- und Regeltechnikspezialisten auf neue Beine stellen

AcuraSens Stolz (li) Feichtenschlager

Martin Strolz (li.) und Michael Feichtenschlager, geschäftsführende Gesellschafter von AcuraSens, haben das Salzburger KMU im Bereich Mess- und Regeltechnik in Rekordzeit nach Lenzing übersiedelt und auf Erfolgskurs gebracht – mit Herzblut und einer klaren Vision.

- © AcuraSens

Im Fall von AcuraSens wird aus der „hl-trading“ einem klassischen Mess- und Regeltechnikbetrieb für niedrige Durchflüsse ein agiles Hightech-Unternehmen mit klarer Vision, viel Drive und höchsten Ansprüchen an Qualität und sich selbst. Eine Geschichte von unternehmerischem Mut, strategischem Denken und der Kunst, Dinge richtig zu messen. Die beiden Gründer bedienen dabei nicht den klassischen erblichen Weg der Unternehmensnachfolge. Sie kommen aus der Praxis, mit B2B-Erfahrung, Technik-Know-how und einem ausgeprägten Gespür für industrielle Wertschöpfung. Martin Strolz: analytischer Stratege mit Supply-Chain-Schwerpunkt, Michael Feichtenschlager: versierter Techniker mit Hands-on-Mentalität. Gemeinsam haben sie das Ruder übernommen und gleichzeitig das ganze Schiff umgebaut.

Rebranding: Ein Name, ein Signal

"Wir wussten von Anfang an: Der Name muss weg. HL Trading klang wie ein Handelsplatz für irgendwas, aber sicher nicht für einen Betrieb in der Mess- und Regeltechnik", erklärt Strolz trocken. Ein Rebranding war der erste symbolische Schnitt. „Mit AcuraSens vereinen wir im Namen Präzision (accurate) und Sensorik. Zugleich formulieren wir den Anspruch, mit feinem Gespür die Herausforderungen der Industrie zu erfassen“, ergänzt Feichtenschlager. Nicht nur der Name ist neu, sondern auch die Haltung und Philosophie dahinter. „Unser Anspruch liegt klar darin, für unsere Kunden, mehr als ein Händler zu sein. Wir wollen Berater, Mitdenker, Optimierer sein. Echte, verlässliche Partner auf allen Ebenen.“ Diese Philosophie durchzieht seither alle Prozesse und die strategische Ausrichtung. Von der Website über den Vertrieb bis zum neuen Servicecenter, das Mess- und Regelinstrumente der Marke Bronkhorst nun direkt in Österreich betreut – binnen Stunden statt Wochen.

Standortwechsel: Bekenntnis zur Effizienz

Die Verlegung des Standorts aus einer engen Salzburger Altbauvilla in ein modernes Industrieumfeld im oberösterreichischen Lenzing war nicht nur logistische Notwendigkeit, sondern auch strategischer Befreiungsschlag. Der dringend benötigte Platz für Lager, Service und Manipulationsflächen erfüllt nun alle Anforderungen und ermöglicht neben Wachstum auch gute Ideen. „In Salzburg war schlicht nichts möglich“, erzählt Feichtenschlager. „Kein Anliefern, kein Lagern, kein Reparieren – und das in einer Branche, die auf schnelle Reaktion angewiesen ist.“ Heute sitzt das Team in einem modularen Businesspark, mit bester Autobahnanbindung und klarer Wachstumsstrategie. Alles digitalisiert, alles skalierbar und home-office-fähig. „Selbst ein Monat Montenegro funktioniert problemlos, wie sich in der Vergangenheit bei einem Mitarbeiter gezeigt hat“, erklären die beiden Geschäftsführer.

Prozessintelligenz

Was heute wie selbstverständlich klingt, war vor einem Jahr noch ferne Zukunft. Papierlose Prozesse, einheitliches ERP und strukturierte Kundenkommunikation. AcuraSens hat all das in Rekordzeit umgesetzt. „Es war schlichtweg eine Notwendigkeit, die gesamte Unternehmensstruktur sowie die Prozesse auf den modernsten Stand zu bringen. Weil es nicht anders ging“, sind sich die beiden einig. Die Digitalisierung war dabei kein Selbstzweck, sondern die Öffnung von Türen und Möglichkeiten. „Erst der Einsatz zeitgemäßer Technologien macht flexible Arbeitsformen, klare Verantwortlichkeiten und Servicequalität auf höchstem Niveau möglich“, erzählt Martin Strolz. Nun folgt die nächste Stufe: Künstliche Intelligenz. Ein Entwickler arbeitet bereits an internen Automatisierungslösungen. Von intelligenten Serviceberichten über automatisierte Kundenkommunikation bis hin zu Wissensdatenbanken, die den Wissenstransfer für neue Mitarbeiter enorm vereinfachen und insgesamt für effizientere Prozesse sorgen. 

"Wir helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen – datenbasiert, nachvollziehbar und in Echtzeit.“
Martin Strolz

Höchste Qualität und das Vertrauen der Kunden stehen für Martin Strolz (re.) und Michael Feichtenschlager an erster Stelle.

- © AcuraSens
„In Salzburg war schlicht nichts möglich. Kein Anliefern, kein Lagern, kein Reparieren – und das in einer Branche, die auf schnelle Reaktion angewiesen ist.“
Michael Feichtenschlager

Fokus: Service 

Kompetenter und vor allem schnell verfügbarer Service, ist ein wesentlicher Fokus von AcuraSens. „Schnell, auf Kundenanfragen und Probleme regieren zu können, ist enorm wichtig. Verlässlicher Service, bildet Vertrauen. Die Industrie baut auf genau diese Werte. Jede Produktion basiert auf Verlässlichkeit. Mess- und Regeltechnik ist meist das Nervensystem ganzer Produktionslinien und Ausfälle kosten Geld viel Geld. Früher gingen defekte Geräte zur Reparatur zum Hersteller. Jetzt können wir sie bei uns servicieren und oft innerhalb weniger Stunden retournieren“, erklärt Michael Feichtenschlager. Der Qualitätsanspruch geht allerdings noch weit über Reparaturen hinaus. AcuraSens sieht sich als aktiver Treiber von Prozessoptimierungen. Kunden haben oft genaue Vorstellungen, aber keine fertigen Lösungen. „Manchmal wissen sie nur, was das Ergebnis sein soll, aber nicht, wie man hinkommt. Hier unterstützen wir mit Geräten und Expertise“, sagt Feichtenschlager. Messgeräte sind das Werkzeug – das eigentliche Produkt ist Effizienz. „Wenn ein Unternehmen dank präziserer Dosierung zehn Prozent Material spart, rechnet sich unser Gerät in unter sechs Monaten“, erklärt Strolz anhand eines Business Case aus der Wasserstofftechnik.

Made in Austria erhalten

Aufgestellt wie ein Technik-Startup, haben die Unternehmer in Wahrheit ein tiefes industriepolitisches Anliegen. AcuraSens will seinen Beitrag leisten, den Produktionsstandort Österreich langfristig zu sichern. Qualitätssteigerung, Automatisierung und Ressourceneffizienz sollen den Weg dahin ebnen. „Wir können nicht alles ins Ausland verlagern“, aber wir können Prozesse so optimieren, dass sie hierzulande wieder wirtschaftlich werden“, sagt Feichtenschlager. Der Schlüssel dahin, ist Präzision nicht als Selbstzweck zu betrachten, sondern als Chance. Weniger Medienverbrauch, stabilere Prozesse, weniger Ausschuss, schnellere Kalibrierung liefern unmittelbare Ergebnisse und sind unverzichtbar am Weg in eine moderne Zukunft. „Wir liefern die Messinstrumente, das Know-how und den Service, um all das, Realität werden zu lassen. Wir helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen – datenbasiert, nachvollziehbar und in Echtzeit“, so Martin Strolz.

Neues Denken

Trotz aller Technikverliebtheit bleibt bei AcuraSens eines zentral: der Mensch. „Wir gehen auch heute noch gern selbst in die Anlagen“, betont Strolz. „Nur so verstehen wir wirklich, was beim Kunden gebraucht wird.“ Dieses Verständnis prägt den gesamten Führungsstil. Keine abgeschotteten Chefetagen oder künstliche Titelgrenzen. Stattdessen ein Arbeitsalltag, in dem alle im selben Rad mitdrehen, wie Anna Berger aus dem Marketing es formuliert. „Und das ist nicht nur ein netter Satz. Das leben wir jeden Tag.“ Ob Techniker oder Backoffice, ob Geschäftsführung oder Service: Bei AcuraSens zählt nicht, wer den Hut aufhat, sondern nur das gemeinsame Ergebnis. Verantwortung wird nicht verordnet, sondern geteilt. So entstehen Vertrauen und ein Team, das zusammenhält, weil es gemeinsam gestalten darf – nicht, weil es muss.

Vision mit Bodenhaftung

Was als mutiger Unternehmensschwenk begann, hat inzwischen Struktur bekommen. Mit dem Blick nach vorne beschreitet AcuraSens innovative Pfade und definiert neue Maßstäbe. Der Drang zur Entwicklung bleibt dabei eine wesentliche Konstante. Wachsen? Ja. Aber nicht um jeden Preis. „Das Vertrauen sowie beste Qualität auf allen Ebenen müssen dabei erhalten bleiben“, sagt Feichtenschlager. „Wir wollen ein verlässlicher Partner sein. Für Kunden, Mitarbeitende, Lieferanten – für alle, die mit uns zu tun haben.“

Was wie eine nüchterne Ansage klingt, ist tatsächlich Programm. AcuraSens will nicht glänzen, sondern nützen. Im Alltag, nicht in Imagebroschüren. Das Ziel: industrielle Prozesse einfacher, präziser und ressourcenschonender machen. Dahinter steckt auch eine leidenschaftliche Haltung zum Standort Österreich. „Ja, die Kosten steigen. Aber Qualität, Nähe und Verlässlichkeit sind für viele Kunden ein Wert. Die Industrie braucht Partner, die ihre Sprache spreche“, sind sich die beiden einig. Genau hier setzt AcuraSens an. Mit Lösungen, die funktionieren. Mit Service, der greifbar ist. Und einem Verständnis dafür, dass gute Industriearbeit auf mehr basiert als Technik. Nämlich Beziehung, Verantwortung und dem gemeinsamen Wunsch, Dinge besser zu machen.
 

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit AcuraSens.