Der Gründer Krohn aus Nürnberg ist nicht alleine auf dem Markt. Den Trend Auto-ML haben auch findige Geschäftsleute in Ostwestfalen schon für sich entdeckt. In Detmold bei Weidmüller verdienen sie ihr Geld eigentlich, überspitzt formuliert, mit Klemmen – einem C-Teil in der Beschaffung. Doch seit einiger Zeit setzen die Ostwestfalen auf Data Analytics und haben sich nach eigenen Aussagen in die erste Liga der Datenanalysten in Deutschland gespielt. Softwarekompetenz ist gefragt, und die Verhandlungsposition gegenüber dem Einkauf ist deutlich besser als bei C-Teilen.
Das „Auto-ML-Tool“ demokratisiere quasi die Anwendung von künstlicher Intelligenz, denn die Methoden würden einer breiten Masse zugänglich gemacht, schwärmen die Ostwestfalen. Die Ausgangssituation: Klassische Automatisierungs- und Maschinenbauexperten sind mit den derzeit verfügbaren Machine-Learning-Tools und deren Möglichkeiten überfordert. Sie verfügen in der Regel nicht über die Kenntnisse, um entsprechende Modelle zu entwickeln. Deswegen übernehmen Data Scientists die Datenanalyse und Modellbildung. Ihr Expertenwissen ist notwendig, um die Methoden der künstlichen Intelligenz oder des maschinellen Lernens auf die Daten anzuwenden und Modelle zu entwickeln, die beispielsweise Anomalien erkennen und Fehler voraussagen können. Natürlich arbeitet der Data Scientist bei der Modellentwicklung eng mit dem Maschinenbauer bzw. -betreiber zusammen, um die gefundenen Zusammenhänge in den Daten ingenieurmäßig zu interpretieren.