Strafzölle : Autoindustrie Europas und Japans rüstet sich für neue Importzölle

Die EU und Japan warnen bereits vor "beträchtlichen Turbulenzen auf dem Weltmarkt", falls die USA Einfuhrzölle auf Autos verhängen sollten. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die nach dem Treffen von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström mit dem japanischen Handelsminister Hiroshige Seko in Paris veröffentlicht wurde.

Amerikanische Regierung prüft bereits Maßnahmen

In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass die US-Regierung die Verhängung von Einfuhrzöllen auf Autos prüft. Das Handelsministerium leitete im Auftrag von Präsident Donald Trump eine Untersuchung zu der Frage ein, ob Importe von Fahrzeugen Belange der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten berühren.

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Autozölle würden den transatlantischen Handel weiter belasten. US-Handelsminister Wilbur Ross gab diese Woche bekannt, dass Einfuhren von Stahl und Aluminium aus der Europäischen Union von den USA künftig mit Strafzöllen belegt werden.

Tatsächliches Ungleichgewicht

Berichten zufolge soll der Aufschlag auf Autos, Lkw und Autoteile bis zu 25 Prozent betragen. Bisher liegt die Einfuhrabgabe für Pkw in die USA bei drei Prozent, während die EU für Wagen aus den USA zehn Prozent aufschlägt.

Trump greift Mercedes-Benz an

Zuletzt hat US-Präsident Donald Trump einem Medienbericht zufolge den Druck auf die deutschen Autohersteller erhöht - wenn auch nur verbal.

Er werde seine Handelspolitik beibehalten, bis keine Mercedes-Modelle mehr auf der Fifth Avenue in New York rollten, habe er im April beim Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesagt, berichtet die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Diplomaten: Trump wiederholt seine Drohung direkt gegen Mercedes-Benz >>

"Schlüsselindustrien wie Autos und Autoteile sind entscheidend für die Stärke unserer Nation", erklärte Trump kürzlich.

(dpa/reuters/apa/red)