Milliardendeal : ABB übernimmt Baldor: "Firma passt wie Handschuh"
"Baldor passt uns wie ein Handschuh", sagte ABB-Finanzchef Michel Demare. "Das Produktangebot und die regionale Präsenz von Baldor stellen eine ideale Ergänzung für ABB dar", erklärte Hogan. Durch gemeinsamen Einkauf von Rohstoffen und Einsparungen in Vertrieb und Verwaltung entstünden Synergien von jährlich über 100 Mio. Dollar. Die Transaktion soll noch im ersten Quartal 2011 abgeschlossen werden. Ticket für US-Markt Mit dem Erwerb des im US-Bundesstaat Arkansas ansässigen Unternehmens erhöht ABB seine Schlagkraft auf dem US-Markt für Industrieautomatisierung. Baldor konkurriert hauptsächlich mit den angestammten ABB-Rivalen GE und Siemens. Die beiden Baldor-Spitzenmanager Ron Tucker und John McFarland bleiben Hogan zufolge an Bord. "Die Übernahme ist strategisch sinnvoll. Die beiden Unternehmen scheinen sich gut zu ergänzen", sagte ein Schweizer Börsianer. "ABB kauft sich da wohl auch ein dickes Auftragsbuch ein." Baldor erwirtschaftete in den ersten neun Monaten 2010 bei einem Umsatz von rund 1,3 Mrd. Dollar einen Betriebsgewinn von 184 Mio. Dollar. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum habe Baldor das operative Ergebnis um ein Drittel gesteigert, sagte Hogan. Rückschlag bei Chloride Mit der Milliardenübernahme will Hogan seine Einkaufstour aber nicht beenden. "Wir haben noch Geld übrig", sagte er. ABB sehe sich weiter nach Gelegenheiten auf dem Markt für Industrieautomatisierung um. Allein im laufenden Jahr gaben die Schweizer knapp eine Milliarde Dollar für eine Anteilsaufstockung an der indischen Tochter sowie über eine Milliarde Dollar für den Kauf des US-Softwarespezialisten Ventyx aus. Beim Versuch, das britische Stromtechnikunternehmen Chloride zu schlucken, erlitt ABB im Bieterkampf mit dem US-Rivalen Emerson allerdings eine Niederlage. Für ein Gegenoffert für Baldor gebe es auch angesichts des hohen ABB-Gebots derzeit keine Anzeichen, sagte Hogan. (APA/red)