Klimaneutral : Thyssenkrupp – Weniger CO2 bei Stahlproduktion

Thyssenkrupp Headquarter
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Die Stahlsparte von Thyssenkrupp, einem Industriekonzern mit Hauptsitz in Essen, geht einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität. Deutschlands größter Stahlproduzent verkauft jetzt auch Spezialbleche für die Energiewirtschaft. Bei deren Herstellung entstehen insgesamt rund 50 Prozent weniger Kohlendioxid als bei herkömmlicher Produktion.

Elektroband wird unter anderem für die Herstellung von Transformatoren verwendet, die an mehreren Stellen des Stromnetzes die Spannung ändern. Erster Kunde ist der Trafo-Hersteller SGB-SMIT aus Regensburg, wie das Thyssenkrupp-Unternehmen Electrical Steel am Mittwoch in Gelsenkirchen mitteilte. Auch der Energiekonzern EON will die Transformatoren mit dem klimaschonender hergestellten Elektroband einsetzen.

"Wenn zukünftig die CO2-arme Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen dominiert, rückt der Anteil der angefallenen CO2-Emissionen während der Produktionsphase des Transformators noch stärker in den Fokus", heißt es von Electrical Steel. Der Stahlhersteller spricht von einem "nachhaltigen Basiswerkstoff für die Energiewende".

CO2-Emissionen bei Stahlproduktion senken

Der Anteil der Thyssenkrupp-Stahlsparte am gesamten Kohlendioxid-Ausstoß in Deutschland liegt nach eigenen Angaben bei 2,5 Prozent. Bis 2045 will das Unternehmen Stahl klimaneutral herstellen. Um das zu erreichen, sollen die vier Hochöfen am Standort Duisburg schrittweise durch so genannte Direktreduktionsanlagen ersetzt werden, in denen Wasserstoff anstatt Kohle zum Einsatz kommt. Die erste Anlage soll 2025 den Betrieb aufnehmen. Der Konzern schätzt die Kosten für die erste Anlage nach früheren Angaben auf bis zu 1,2 Milliarden Euro. Insgesamt kalkuliert der Konzern für die Umstellung mit Kosten in Höhe von rund sieben Milliarden Euro bis 2045.