Atomkraft : Land Niederösterreich kritisiert geplanten Ausbau des AKW Dukovany

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Die tschechische Regierung hat das Finanzierungsmodell für den geplanten Ausbau des südmährischen Atomkraftwerkes Dukovany gebilligt. Der Plan sieht vor, dass der Staat 70 Prozent der Kosten trägt. Die restlichen 30 Prozent und etwaige Zusatzkosten soll der zu zwei Dritteln staatliche Tschechische Energiekonzern (CEZ) tragen, teilte der Industrie- und Handelsminister Karel Havlicek mit.

Mit dem Ausbau von Dukovany, das gegenwärtig vier 510-Megawatt-Reaktoren umfasst, ist die Errichtung eines fünften Reaktorblocks gemeint. Die Kosten werden vorläufig auf 162 Mrd. Kronen (rund 6,1 Mrd. Euro) geschätzt. Die entsprechenden Verträge zwischen der Regierung und dem CEZ würden am 28. Juli unterzeichnet, hieß es.

Bis Ende 2022 will die Regierung den Lieferanten der Technologie in einem Auswahlverfahren finden. Mehrere ausländische Konzerne hatten bereits früher Interesse an dem Auftrag signalisiert, darunter Unternehmen aus den USA, Frankreich, Russland, China und Südkorea. Mit dem Baubeginn wird vorläufig für 2029 gerechnet, die Inbetriebnahme des neuen Blocks ist für 2036 geplant.

Kritik aus Niederösterreich

Das Land Niederösterreich hat scharfe Kritik an der Entscheidung der tschechischen Regierung geübt, die Finanzierung für den geplanten Ausbau des AKW Dukovany durchzuwinken. Es sei "unverständlich und verantwortungslos, heutzutage noch Atommeiler zu bauen", betonte LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP). Das konterkariere auch den europäischen Weg der Energiewende.

Der Ausbau der bestehenden vier alten Reaktoren um einen weiteren "gefährdet die Sicherheit der gesamten Region, und damit auch Niederösterreichs", hielt Pernkopf in einer Aussendung fest. Er erinnerte daran, dass das AKW nur 35 Kilometer von der Grenze entfernt liege. (apa/red)