Ölfeldausrüster : SBO verzeichnet Gewinneinbruch im 1. Halbjahr 2024 – Schwäche im US-Markt belastet Ergebnisse

Lehrlinge bei Schoeller Bleckmann Ölpreis Oilfield

Der börsennotierte österreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) ist im 1. Halbjahr 2024 unter den guten Ergebniszahlen der Vorjahresperiode geblieben

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SBO kämpft mit US-Markt-Schwäche

Der börsennotierte österreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) konnte im ersten Halbjahr 2024 nicht an die guten Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen: Der Umsatz verringerte sich um 2,2 Prozent auf 294,7 Millionen Euro, während der Nettogewinn um 42 Prozent auf 25 Millionen Euro zurückging, wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab.

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Die schlechteren Ergebnisse seien vor allem auf die "Schwäche des US-Markts" zurückzuführen, erklärte Vorstandschef Klaus Mader am Donnerstag gegenüber der APA. Im Gegensatz dazu habe sich die Division Advanced Manufacturing and Services, die in Märkten außerhalb Amerikas tätig ist, "exzellent, sogar besser als im Vorjahr" entwickelt, betonte Mader. Dagegen zeigte sich die auf den nordamerikanischen Markt fokussierte Division Oilfield Equipments schwächer. "Seit ca. eineinhalb Jahren sind die Bohr- und Komplementierungsaktivitäten deutlich zurückgegangen und das spüren wir", so der CEO.

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SBO stärkt Präsenz im nordamerikanischen Markt

Trotz der Herausforderungen im nordamerikanischen Markt hat SBO im vergangenen Jahr eine Übernahme in dieser Division getätigt, um sich "vor allem außerhalb Nordamerikas zu verstärken", wie Mader erläuterte. Dort seien bereits erste Erfolge sichtbar. Außerdem habe man im US-Markt die "Mietflotte upgegraded", was sich im dritten Quartal positiv auf die Ergebnisse auswirken werde, zeigte sich der Vorstandschef zuversichtlich.

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Obwohl die Auftragseingänge in den letzten zwei Quartalen gegenüber dem Vorquartal gestiegen sind, lag der Gesamtauftragseingang mit 248,7 Millionen Euro unter dem starken ersten Halbjahr 2023 (299,2 Millionen Euro).

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) fiel um ein Drittel auf 36,6 Millionen Euro, während das Ergebnis vor Steuern 33,8 Millionen Euro erreichte, verglichen mit 56,0 Millionen Euro im Vorjahr. Der Nettogewinn von 25,0 Millionen Euro entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,58 Euro, im Vergleich zu 2,74 Euro im ersten Halbjahr 2023.

Umsatzsteigerungen in Asien und Nahost stärken Cashflow

Insbesondere der US-Markt bleibt weiterhin "herausfordernd" für das Mietgeschäft der SBO, wie in der Mitteilung betont wird. Allerdings konnte das Unternehmen im Nahen Osten und in Asien bereits Umsatzsteigerungen verzeichnen und ist dank hoher Cashflows gut aufgestellt. Trotz des rückläufigen Umsatzes stieg der freie Cashflow im ersten Halbjahr leicht auf 27,7 Millionen Euro.

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Auf die Geschäfte habe der Nahost-Konflikt bisher noch keine spürbaren Auswirkungen, sagte Mader. "Sollte es hier wirklich zu einem ganz, ganz massiven Konflikt kommen, dann sind nicht nur wir betroffen, sondern die gesamte Welt." Er verwies auf die Bedeutung der Straße von Hormuz, durch die täglich 20 Millionen Barrel Öl transportiert werden.

Trotz der rückläufigen Zahlen sieht Mader die "Fundamentaldaten der Industrie" weiterhin positiv. Zudem wolle das Unternehmen in der Energiewende ein "wichtiger Spieler" werden und sei bereits weltweit im Bereich der Geothermie aktiv, so Mader.