Rosenbauer mit hohen Schulden : Stefan Pierer und Mark Mateschitz steigen ins Unternehmen ein

Feuerwehrausrüster Rosenbauer

Den Investoren zuzurechnende Gesellschaft soll 3,4 Millionen Aktien des Konzerns zeichnen

- © Rosenbauer

Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat am Donnerstag die bereits vermutete Beteiligung von Stefan Pierer, Mark Mateschitz und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) durch eine Kapitalerhöhung bestätigt. Laut einer Mitteilung von Rosenbauer wird die Robau Beteiligungsverwaltung GmbH, die den Investoren zuzurechnen ist, 3,4 Millionen neue Aktien des Unternehmens zeichnen. Der Abschluss der Transaktion soll bis Ende des Jahres erfolgen.

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Robau wird 35 Euro pro Aktie zahlen, insgesamt also 119 Millionen Euro. Mit den neu ausgegebenen Aktien werden die Investoren ein Drittel aller Aktien halten, erwerben jedoch keine Mehrheit an Rosenbauer. Durch die Ausgabe wird sich der Anteil der von Familiengesellschaftern gehaltenen Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH von zuvor 51 Prozent auf ebenfalls ein Drittel verwässern, bestätigte ein Sprecher von Rosenbauer auf Anfrage der APA.

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- © Industriemagazin

Rosenbauer kämpft mit hohen Schulden

Der Hintergrund des Einstiegs, der noch der behördlichen Genehmigung bedarf, sind wirtschaftliche Schwierigkeiten. Rosenbauer kämpft mit einer hohen Schuldenlast, zuletzt betrug die Nettofinanzverschuldung 428 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr konnte Rosenbauer nach einem Verlust wieder schwarze Zahlen schreiben, der Gewinn betrug 1,2 Millionen Euro.

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KTM-Eigentümer Pierer, der auch Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich ist, hat zusammen mit dem Red-Bull-Erben Mateschitz eine eigene Gesellschaft gegründet, in der 67 Prozent der Robau-Anteile gebündelt sind: die PiMa Beteiligungsverwaltung GmbH. Die restlichen Anteile an Robau halten die Raiffeisen Beteiligungsholding GmbH (eine Tochter der RLB OÖ) mit 20 Prozent sowie die Investmentgesellschaft Invest Unternehmensbeteiligungs AG mit 13 Prozent.

Rosenbauer-Chef Sebastian Wolf äußerte sich erfreut über den Einstieg. „Mit den eingeleiteten operativen Maßnahmen, dem weiterhin starken Auftragseingang und diesem Investor an unserer Seite werden wir unsere Position als Weltmarktführer im Bereich der Feuerwehrausstattung weiter ausbauen“, wurde er in einer Aussendung zitiert. Pierer, Mateschitz sowie Heinrich Schaller, Generaldirektor der RLB OÖ, betonten in einer Mitteilung die starke Position von Rosenbauer im Bereich der Feuerwehrausstattung und das Wachstumspotenzial des Unternehmens.

An der Börse wurde die Nachricht positiv aufgenommen. Die Rosenbauer-Aktien notierten am Nachmittag mit einem Plus von 3,2 Prozent genau bei 35,0 Euro.

Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat im abgelaufenen Jahr wieder Gewinne geschrieben. Dank höherer Verkaufspreise bei den ausgelieferten Fahrzeugen und Zuwächsen bei Ausrüstung, Komponenten und Service konnte der Umsatz um 9,5 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro gesteigert werden. Effizienzsteigerungen sowie Einsparungen bei Kosten für Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung haben das Ergebnis von Minus 10,6 Millionen Euro im Jahr 2022 im Vorjahr auf ein Plus von 37,5 Millionen Euro gebracht.