US- und Deutschland-Töchter nicht insolvent : Northvolt nun auch im Heimatland Schweden pleite

Batteriehersteller Northvolt meldet Insolvenz in Schweden an. Der Insolvenzantrag sei ausweglos, teilt das Unternehmen mit.
- © S.H.exclusiv - stock.adobe.comGleichzeitig verfolge man alle realistischen Optionen, um das operative Geschäft insolvenzsicher zu finanzieren. Northvolt betont, dass weder die US-amerikanische noch die deutsche Tochtergesellschaft einen Insolvenzantrag gestellt hätten. Northvolt hatte bereits im November vergangenen Jahres in den USA ein Reorganisationsverfahren nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts eingeleitet.
>>> Northvolt: Hoffnungsträger der europäischen Batteriezellproduktion kämpft ums Überleben
Northvolt war beim Hochfahren der Batterieproduktion in Schwierigkeiten geraten. Wichtige Kunden waren abgesprungen. Das Unternehmen war der größte Hoffnungsträger, in Europa eine eigenständige Produktion von Batterien für Elektroautos aufzubauen und damit den dominierenden Herstellern aus Asien Konkurrenz zu machen.
Mögliche Auswirkungen auf deutschen Standort
Mit dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens steht der Bau der Batteriefabrik im schleswig-holsteinischen Heide vor neuen Unsicherheiten. Für das Projekt in Deutschland hatte Northvolt von der Bundesregierung Fördermittel in Millionenhöhe erhalten. Den Bau der Fabrik hatte das Unternehmen im Januar 2024 angekündigt. Im darauffolgenden März feierte der Batteriezellenhersteller den Baubeginn.
>>> Batterie-Produktion in Europa: Scheitert Europa am E-Auto-Dilemma?
Doch beim Hochfahren der Batterieproduktion in Schleswig-Holstein gab es Schwierigkeiten, wichtige Kunden sprangen ab. Northvolt hatte lange mit staatlichen Stellen um möglichst hohe Fördergelder verhandelt. Die staatliche Förderbank KfW zahlte schließlich einen Kredit über 600 Millionen Euro aus, für den der Bund und das Land Schleswig-Holstein je zur Hälfte bürgten. Wie es mit dem Projekt nun weitergeht, ist offen. Northvolt betont allerdings, die Insolvenz betreffen den deutschen Standort in keiner Weise.

Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind
Northvolt war im Jahr 2016 gegründet worden und galt lange Zeit als Hoffnungsträger für Europa im Wettbewerb mit den dominierenden asiatischen Herstellern CATL und BYD aus China sowie LG aus Südkorea. Die sinkende Nachfrage nach Elektroautos in Europa und damit nach Batterien hat die finanziellen Schwierigkeiten von Northvolt beschleunigt. Zudem sind die europäischen Hersteller technologisch stark von China abhängig.