Lade-Infrastruktur für E-Autos : EnerCharge GmbH meldet Insolvenz an: 15 Millionen Euro Schulden und 130 Gläubiger betroffen

Ein Konkursverfahren ist am Montag über das Vermögen der EnerCharge GmbH aus Kötschach-Mauthen eröffnet worden.

Ein Konkursverfahren ist am Montag über das Vermögen der EnerCharge GmbH aus Kötschach-Mauthen eröffnet worden.

- © EnerCharge GmbH

Am Montag wurde ein Konkursverfahren gegen die EnerCharge GmbH aus Kötschach-Mauthen eröffnet. Das Unternehmen, das Ladestationen für Elektrofahrzeuge herstellt, hat Passiva in Höhe von etwa 15 Millionen Euro (inklusive 3,2 Millionen Euro Gesellschafterdarlehen) und Aktiva von rund einer Million Euro. Betroffen sind 97 Mitarbeiter und 130 Gläubiger, wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) mitteilte.

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- © Industriemagazin

Die Firma wurde im Jahr 2018 gegründet und konnte ihren Umsatz von 2022 auf 2023 verdreifachen. Für 2024 gab es Zusagen von Kunden, und das Unternehmen baute entsprechend Personal auf. Das Unternehmen erklärte: "Anfang 2024 stellte sich heraus, dass sich die zugesagten Bestellungen nicht schnell genug fixieren ließen, um die Kostenstruktur nachhaltig zu decken." Eine außergerichtliche Restrukturierung scheiterte. Laut KSV ist geplant, den Betrieb kurzfristig fortzuführen, "um den Verkauf eines lebendigen Unternehmens zu ermöglichen". Eine Finanzierung eines Sanierungsplans sei nicht möglich.

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Die angespannte Wirtschaftslage führt in Österreich zu einer steigenden Anzahl von Firmeninsolvenzen. Im ersten Halbjahr 2024 wird die Zahl der Insolvenzen voraussichtlich um 26 Prozent auf 3.308 Fälle ansteigen, wie der Gläubigerschutzverband KSV1870 anhand einer Hochrechnung bekanntgab. Dies entspricht täglich 18 Unternehmenspleiten. Besonders betroffen sind der Handel, die Bauwirtschaft und die Beherbergung/Gastronomie. Zudem gibt es einen Negativrekord bei den Großinsolvenzen.