Von Lenzing zu Borealis : Ex-Lenzing CEO Stefan Doboczky wird Geschäftsführer der OMV-Tochter Borealis

Stefan Doboczkys

Lenzing AG News: Stefan Doboczkys wird neuer Geschäftsführer bei Borealis.

- © Lenzing

Der frühere CEO von Lenzing, Stefan Doboczky, wird neuer Geschäftsführer der OMV-Tochtergesellschaft Borealis. Diese Neuigkeit wurde von der OMV am Mittwoch bekannt gegeben. Doboczky wird seine neue Rolle ab dem 1. Juli antreten. Sein Vorgänger, Thomas Gangl, übernimmt ab Mitte des Jahres die Leitung des Europageschäfts bei dem britisch-indischen Stahlkonzern Liberty Steel. Doboczky führte von 2015 bis 2021 die Geschäfte des oberösterreichischen Faserproduzenten Lenzing.

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Zudem war er seit 2019 Mitglied des Aufsichtsrats der OMV, legte dieses Amt jedoch nieder, um die Führung bei Borealis zu übernehmen. Dadurch entsteht im Aufsichtsrat eine personelle Lücke, die geschlossen werden muss. Laut IVA-Präsident Florian Beckermann stellt sich nun die Frage, ob die OMV eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen muss.

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CEO auf Zeit?

Wie lange Doboczky seine neue Position behalten wird, ist noch unklar. Die Borealis-Muttergesellschaft OMV verhandelt derzeit über ein Joint Venture zwischen Borealis und dem Abu Dhabi-Unternehmen Borouge. Sobald diese Verhandlungen abgeschlossen sind, könnte es erneut zu Veränderungen in der Führungsebene kommen.

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Stefan Doboczky, der von Juni 2015 bis Ende September 2021 als CEO der Lenzing AG tätig war, hat das Unternehmen durch eine Phase bedeutender Transformation und Expansion geführt. Er setzte auf Nachhaltigkeit und Innovation als zentrale Pfeiler der Unternehmensstrategie. Mit der Initiative "Naturally Positive" legte er den Grundstein für Lenzings Vision, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Investitionen in nachhaltige Technologien und die Entwicklung umweltfreundlicher Produkte wurden unter seiner Ägide intensiv vorangetrieben.

Doboczky trieb auch die geografische und produktionsseitige Expansion des Unternehmens voran. Unter seiner Führung wurden bedeutende Investitionen in neue Produktionsstätten und Kapazitätserweiterungen getätigt, wie beispielsweise die Errichtung eines neuen Lyocell-Werks in Thailand und die Erweiterung der Kapazitäten in China und Indonesien. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, Lenzings Marktposition zu stärken und die globale Präsenz auszubauen​​​​.