Nach Insolvenz : Sanierungsplan der Anton Wottle Maschinen- und Weinpressenbau GmbH genehmigt: Zukunft des Traditionsunternehmens gesichert?

Anton Wottle Maschinen- und Weinpressenbau GmbH

Der Sanierungsplan für die Anton Wottle Maschinen- und Weinpressenbau GmbH mit Sitz in Poysdorf (Bezirk Mistelbach) ist am Donnerstag am Landesgericht Korneuburg angenommen worden.

- © Anton Wottle Maschinen- und Weinpressenbau GmbH

Die Anton Wottle Maschinen- und Weinpressenbau GmbH mit Sitz in Poysdorf (Bezirk Mistelbach) hat einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftssicherung gemacht: Der Sanierungsplan wurde am Donnerstag am Landesgericht Korneuburg angenommen. Die Gläubiger einigten sich auf eine Quote von 20 Prozent, die in fünf Raten ausgezahlt werden soll. Dies teilten die Gläubigerschutzverbände mit.

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Laut aktuellen Angaben befinden sich derzeit zwei Investorengruppen in Verhandlungen mit dem Unternehmen. Dies könnte die finanzielle Stabilität der Firma weiter stärken. Insgesamt haben 98 Gläubiger Forderungen angemeldet, von denen knapp fünf Millionen Euro anerkannt wurden.

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Österreichs einziger Weinpressenhersteller in finanziellen Schwierigkeiten

Die Anton Wottle GmbH wurde im Jahr 1923 gegründet und gilt als Österreichs einziger Produzent von Weinpressen. Trotz dieser einzigartigen Marktstellung musste das Unternehmen im Dezember 2024 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnen. Die Insolvenz betrifft aktuell rund 20 Mitarbeiter, die nun auf eine langfristige Lösung hoffen.

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Ein wichtiger Bestandteil des Sanierungsplans ist eine Barquote von sechs Prozent, die bis 30. April beim Insolvenzverwalter hinterlegt wird. Anschließend soll diese Summe an die Gläubiger ausgeschüttet werden. Darüber hinaus sind weitere Ratenzahlungen in Höhe von 3,5 Prozent geplant. Diese werden gestaffelt innerhalb von sechs, zwölf, 18 und 24 Monaten nach Annahme des Sanierungsplans fällig.

Die Finanzierung der Quote soll laut den Kreditschutzverbänden AKV, Creditreform und KSV1870 durch die Fortführung des Betriebs sowie mit der Unterstützung eines Investors gesichert werden. Die Zukunft des Unternehmens hängt also maßgeblich von den laufenden Verhandlungen mit den potenziellen Geldgebern ab.