MBA Fernstudium : Führung neu denken: Wie gutes Management Vertrauen schafft und Talente hält

Harald Rametsteiner, Lehrgangsleiter des MBA General Management der FH des BFI Wien & E-Learning Group, und Jörg Spreitzer, Managing Partner bei Great Place to Work Österreich, bei der Management Insights Lecture (v.l.n.r.).

Harald Rametsteiner, Lehrgangsleiter des MBA General Management der FH des BFI Wien & E-Learning Group, und Jörg Spreitzer, Managing Partner bei Great Place to Work Österreich, bei der Management Insights Lecture (v.l.n.r.).

- © E-Learning Group, 2025

In einer Zeit, in der Fachkräftemangel immer drängender wird und Organisationen sich zunehmend hybriden oder dezentralen Arbeitsmodellen zuwenden, stellt sich die Frage, was gutes Management ausmacht. Ein zentrales Thema: Vertrauen. 

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In der Management-Insights Lecture, die kürzlich gemeinsam mit Harald Rametsteiner, Lehrgangsleiter des MBA General Management an der Fachhochschule des BFI Wien & E-Learning Group, und Jörg Spreitzer, Managing Partner bei Great Place to Work stattfand, wurde dieses Thema intensiv diskutiert. Das Gespräch der beiden Experten hob hervor, dass Vertrauen heute eine der entscheidenden Ressourcen für die langfristige Bindung von Mitarbeitenden und die Sicherstellung von Unternehmenserfolg darstellt.

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Vertrauen: Das neue Kapital der Führung

Vertrauen ist nicht nur ein „Nice-to-have“ in der Führung – es ist die Grundlage für jegliche erfolgreiche Zusammenarbeit. Gerade in Zeiten, in denen traditionelle Steuerungsmechanismen nicht mehr greifen und die Kontrolle von Mitarbeitenden zunehmend erschwert wird, ersetzen Vertrauen und Transparenz klassische Führungsinstrumente. Umso wichtiger wird es für Führungskräfte, durch ihre Haltung und ihr Verhalten ein Umfeld zu schaffen, das auf Verlässlichkeit und Authentizität basiert. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Talente langfristig gebunden werden.

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Die Management-Insights Lecture verdeutlichte, dass Vertrauen der Schlüssel zu Loyalität und Leistung ist. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die in einem wettbewerbsintensiven Umfeld agieren und sich gegenüber Mitarbeitenden als glaubwürdige Arbeitgeber präsentieren möchten. Der „Trust Index“ von Great Place to Work zeigt klar: Unternehmen, die eine hohe Vertrauenskultur pflegen, verzeichnen nicht nur geringere Fluktuation, sondern auch bessere Geschäftsergebnisse und sind innovationsfähiger. Für Führungskräfte bedeutet dies, dass die Fähigkeit, Vertrauen aktiv zu fördern, zu den wichtigsten Kompetenzen gehört.

  • FH-Prof. Mag. Harald Rametsteiner übernimmt die Lehrgangsleitung des MBA General Management, der von der FH des BFI Wien in Kooperation mit der E-Learning Group angeboten wird.
    Vertrauen ist kein nettes Extra in der Führung – es ist die Basis. Ohne Vertrauen kann weder Bindung entstehen noch nachhaltiger Unternehmenserfolg.

    Harald Rametsteiner, Lehrgangsleiter des berufsbegleitenden MBA General Management der Fachhochschule des BFI Wien & der E-Learning Group

Vertrauen und Sinn als strategische Führungsressourcen

Die traditionelle Vorstellung von Führung als Kontrolle und Zielvorgabe ist längst überholt. Heute geht es nicht nur darum, Anweisungen zu erteilen, sondern Mitarbeitenden Orientierung zu bieten. Der Purpose der Arbeit – der subjektiv wahrgenommene Sinn der eigenen Tätigkeit – wird für die Mitarbeitenden immer wichtiger. Gerade die Generation Z fordert zunehmend, dass ihre Arbeit nicht nur eine Einkommensquelle darstellt, sondern einen tieferen Sinn hat. Aber auch langjährige Mitarbeitende erwarten heute, dass ihre Tätigkeit in einen größeren Zusammenhang gestellt wird.

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Die Management-Insights Lecture zeigte auf, dass Führungskräfte, die ihren Mitarbeitenden helfen können, diesen Sinn zu erkennen und zu verstehen, als authentisch und unterstützend wahrgenommen werden. Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu vermitteln und den Mitarbeitenden eine klare Vision zu geben, führt zu einer höheren Motivation und Leistung. Studien belegen, dass die Produktivität von Mitarbeitenden um bis zu 8 % steigt, wenn sie ihren Aufgaben eine klare Bedeutung zuschreiben können. Dies stellt Führungskräfte vor neue Herausforderungen: Sie müssen als Coach agieren und den Mitarbeitenden helfen, die größere Vision des Unternehmens mit ihrer eigenen Arbeit zu verbinden.

Flexibles Studium für die Führungskräfte von morgen: MBA-Fernstudium General Management

Um diese komplexen Anforderungen in der Führungspraxis zu meistern, bedarf es gezielter Weiterentwicklung und Reflexion. Hier eröffnet der MBA General Management der Fachhochschule des BFI Wien in Kooperation mit der E-Learning Group neue Entwicklungsperspektiven – vollständig online. Der berufsbegleitende MBA bietet Führungskräften die Möglichkeit, sich auf die Herausforderungen der modernen Unternehmensführung vorzubereiten – und das flexibel neben dem Job. Das Programm vermittelt nicht nur betriebswirtschaftliches Know-how, sondern legt einen starken Fokus auf die Entwicklung von Führungskompetenzen, die in der heutigen Arbeitswelt unerlässlich sind.

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Ein zentraler Bestandteil des Programms ist die praxisorientierte Ausbildung. Führungskräfte erlernen nicht nur die notwendigen theoretischen Grundlagen, sondern entwickeln durch realistische Fallstudien und interaktive Lernmethoden ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Teams und Unternehmen. Das Ziel ist es, Führungskräfte zu befähigen, ihre persönliche Führungsfähigkeit zu reflektieren und weiterzuentwickeln – weg von der klassischen Vorstellung eines „Vorgesetzten“ hin zum modernen, agilen Coach, der seine Mitarbeitenden in ihrer Entwicklung unterstützt. Themen wie Human Resource Management, Leadership & Change Management, Nachhaltigkeitsmanagement und Wirtschaftspsychologie bieten Führungskräften wertvolle Werkzeuge, um ihre Mitarbeitenden zu motivieren, zu fördern und durch Veränderungsprozesse zu begleiten.

Loyalität entsteht durch Entwicklung, nicht durch Kontrolle

Loyalität entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch kontinuierliche Entwicklung und Förderung. Während viele Unternehmen immer noch auf Hierarchien und Kontrolle setzen, zeigen Best-Practice-Beispiele längst, dass eine solche Vorgehensweise nicht mehr zeitgemäß ist. Wer als Führungskraft langfristig erfolgreich sein möchte, muss vor allem ein Verständnis dafür entwickeln, dass die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden einen entscheidenden Einfluss auf deren Motivation und Bindung an das Unternehmen hat.

Führungskräfte, die als Mentoren und Coaches agieren, schaffen nicht nur Vertrauen, sondern auch ein Umfeld, in dem Mitarbeitende ihr Potenzial voll ausschöpfen können. So steht im MBA General Management nicht nur das Vermitteln von Fachwissen im Vordergrund, sondern auch die Entwicklung einer Führungspersönlichkeit, welche die Bedürfnisse der Mitarbeitenden versteht und gezielt fördert.

Glaubwürdige Führung als Grundlage für erfolgreiches Employer Branding

In der heutigen Arbeitswelt sind authentische Führungskräfte auch entscheidend für den Erfolg von Employer-Branding-Strategien. Markenbotschaften und Versprechungen nach außen sind nur dann glaubwürdig, wenn sie im Unternehmen tatsächlich gelebt werden. Die Management-Insights Lecture betonte, dass Führungskräfte als Kulturträger fungieren und durch ihre tägliche Praxis maßgeblich dazu beitragen, dass sich Mitarbeitende wertgeschätzt und eingebunden fühlen. Gerade neue Mitarbeitende entscheiden oft innerhalb der ersten Wochen, ob sie bleiben oder gehen – und diese Entscheidung wird maßgeblich durch die Art und Weise beeinflusst, wie sie in der täglichen Zusammenarbeit geführt werden.

Management-Insights: Employer Branding, soziale Nachhaltigkeit und New Work mit Jörg Spreitzer

Vertrauen, Sinn und Weiterbildung: Erfolgreiche Führung in einer komplexen Arbeitswelt

In einer Arbeitswelt, die sich durch technologische Umbrüche, neue Generationen von Mitarbeitenden und hybride Arbeitsformen stetig verändert, stehen Führungskräfte vor vielfältigen Herausforderungen. Dabei rückt ein Thema zunehmend in den Fokus: Vertrauen als Grundlage wirksamer Führung. Im Gespräch mit Harald Rametsteiner, Hochschulprofessor und Lehrgangsleiter des MBA General Management der Fachhochschule des BFI Wien in Kooperation mit der E-Learning Group, wird deutlich, welche Rolle Vertrauen, Purpose und kontinuierliche Weiterbildung in der Praxis tatsächlich spielen – und welche Kompetenzen künftige Führungspersönlichkeiten brauchen, um in einem dynamischen Umfeld erfolgreich zu agieren.

INDUSTRIEMAGAZIN: Vertrauen gilt heute als zentrale Ressource erfolgreicher Führung. Wie erleben Sie in Ihrer Arbeit als Hochschulprofessor mit Führungskräften, welche Rolle Vertrauen in der Praxis spielt?

RAMETSTEINER: Vertrauen ist stets eine zentrale Grundlage im Zusammenspiel von Menschen – sei es in der Ehe und Partnerschaft, im Sport zwischen Trainerteam und Mannschaft oder in Unternehmen zwischen Führungskräften und ihren Teams. Personen, die Rückhalt und Handlungsspielraum erfahren, bringen sich engagiert ein – getragen von Eigenverantwortung und Motivation. Auch als Lehrgangsleiter des MBA General Management erlebe ich den hohen Stellenwert von Vertrauen regelmäßig: etwa bei Prüfungen, der Vergabe studentischer Projekte oder dem Anvertrauen eines Themas im Rahmen der Masterarbeit.

INDUSTRIEMAGAZIN: Viele Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, Orientierung und Sinn zu vermitteln, statt nur Ziele vorzugeben. Wie kann man diesen Rollenwandel konkret gestalten?

RAMETSTEINER: Der heute oft als „Purpose“ bezeichnete Sinn war schon immer ein zentraler Bestandteil unseres Lebens – und auch ein wesentlicher Aspekt von Führung in Unternehmen. Man engagiert sich für ein Hobby, weil man darin einen Sinn erkennt. Ebenso bringt man sich im beruflichen Kontext ein – sei es durch neue Ideen oder zusätzliche Arbeitsstunden –, wenn man den eigenen Beitrag als sinnvoll erlebt. Ich spreche in diesem Zusammenhang gerne von einer „Life-Balance“ – einer ausgewogenen Verbindung zwischen beruflichem Engagement und persönlichen Interessen. Gleichzeitig verändern sich die Rahmenbedingungen: Wertvorstellungen wandeln sich, insbesondere zwischen den Generationen. Das gestiegene Bewusstsein für die Grenzen des Wachstums und der verfügbaren Ressourcen rückt Themen wie Nachhaltigkeit – von ökologischer bis zu sozialer Verantwortung – zunehmend in den Mittelpunkt unternehmerischen Handelns.

INDUSTRIEMAGAZIN: Die Anforderungen an Führung entwickeln sich laufend weiter. Was empfehlen Sie Menschen, die sich heute gezielt auf Führungsaufgaben vorbereiten möchten? Und welche Rolle spielt dabei die Wahl eines passenden Weiterbildungsformats?

RAMETSTEINER: Die sich kontinuierlich verändernden Rahmenbedingungen – und die damit verbundenen Chancen – machen es notwendig, Wissen regelmäßig aufzufrischen oder gezielt zu vertiefen. Das kann in Form einer spezifischen Weiterbildung zu einem fachlichen Spezialthema erfolgen, etwa zu den Anwendungsmöglichkeiten der künstlichen Intelligenz oder zur Erstellung einer gesetzeskonformen Nachhaltigkeitsberichterstattung. Ebenso kann es eine breit angelegte Weiterbildung wie der von mir geleitete MBA General Management sein. Dieses berufsbegleitende Fernstudium ermöglicht flexibles Lernen neben dem Beruf – mit freier Zeiteinteilung und unabhängig vom Standort. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten einen ganzheitlichen Blick auf die Anforderungen moderner Unternehmensführung. Gleichzeitig lässt sich das generalistische Fundament gezielt erweitern – etwa durch Vertiefungen in Human Resource Management, Nachhaltigkeitsmanagement oder Projektmanagement. Mit diesem Fernstudium und dem erworbenen Masterabschluss schaffen Führungskräfte die Basis für ihre nachhaltige berufliche Weiterentwicklung. Denn: Bildung ist eine zentrale Säule erfolgreicher Karrieren – insbesondere dann, wenn sie Fachwissen und Praxisanwendung sinnvoll verbindet.