Von Covid-19 über stockende Lieferketten bis hin zu einer schwächelnden Bauwirtschaft: Auch Heimo Pascher hatte als Führungskraft der Alterskohorte unter 40 die Verwerfungen der vergangenen Jahre zu managen. "Die Schnelllebigkeit unserer Zeit ist erstaunlich", sagt Pascher, Geschäftsführer beim österreichischen Dämmstoffhersteller Austrotherm.
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Da sei es hilfreich, dass er in einem Unternehmen mit "extrem kurzen Wegen" arbeite. "Es fühlt sich an wie in einem KMU, auch deshalb, weil ein sehr enger Austausch mit dem Eigentümer erfolgt", sagt Pascher. 2019 kam Pascher - der zuletzt bei Fraunhofer Austria die Gruppenleitung Logistikmananagement verantwortete und in dieser Zeit bereits Unternehmen der Schmid Industrieholding beraten durfte - als technischer Geschäftsführer ins Unternehmen Austrotherm. 2021 übernahm er als gruppenweiter technischer Geschäftsführer die Führung aller internationalen Werke.
2023 wurde er gefragt, ob er sich die Gesamtleitung des Unternehmens zutraute. Pascher bejahte. Und setzte mit der Übernahme der EPS-Dämmstoffsparte von Brucha ein Ausrufezeichen. "Da mussten wir schnell und pragmatisch handeln", sagt Pascher, der dank fortgesetzten organischen und anorganischen Wachstums im Vorjahr vier neue Werke in vier unterschiedlichen Ländern ins Unternehmen integrierte.
Aufgewachsen ist Pascher, ein promovierter Wirtschaftsingenieur und gebürtiger Grazer, in Niederösterreich. Im Alter von zwei bis vier lebte seine Familie in Japan. "Vielleicht wurde mir dort das Lean-Management in die Wiege gelegt", scherzt Pascher, dessen Vater als Unternehmer tätig ist. Seinen Führungsstil bezeichnet er als authentisch und offen. "Ob Pfadfindergruppe oder Großbetrieb: Die Mitarbeiter folgen dir, wenn du einen klaren Plan hast und diesen auch kommunizieren kannst", sagt Pascher, dessen Tür allen Mitarbeitern offen steht.
# folgt bei Entscheidungen häufig dem Paretoprinzip
# spielte Fußball im Unterhaus mit "viel Motivation aber wenig Talent" (O-Ton Pascher)
# ist verheiratet und hat zwei Töchter (vier und sechs)