Luftfahrtindustrie : GE droht Verbot der Belieferung des chinesischen Fliegers Comac

Die US-Regierung denkt Insidern zufolge darüber nach, dem US-Konzern General Electric (GE) den Verkauf von Flugzeug-Triebwerken nach China zu untersagen. Es werde erwogen, einen Antrag von GE abzulehnen, sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

In den vergangenen Jahren hat die US-Regierung es US-Firmen stets erlaubt, Triebwerke, Systeme zur Flugkontrolle und andere Komponenten nach China zu verkaufen. Dabei geht es um Zulieferungen für das Programm zum Bau des ersten großen chinesischen Verkehrsflugzeugs, der Comac C919. Die Modell wird derzeit getestet und soll 2021 regulär den Flugbetrieb aufnehmen. Das Triebwerk, das CFM Leap, wird gemeinsam von GE und dem französischen Safran Aircraft Engines gebaut.

Über das mögliche Verbot hatte zuerst das Wall Street Journal berichtet. Ein GE-Sprecher wollte sich zu den Berichten nicht äußern.

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USA kämpfen gegen Chinas Dominanz bei Hochtechnologien

Sollte es zu dem Verbot kommen, wäre dies der nächste Schritt in dem sich ausweitenden Kampf zwischen den USA und China über technologische Vorherrschaft. Eingeweihten zufolge wird erwartet, dass das Thema bei einem Treffen des Kabinetts von US-Präsident Donald Trump am 28. Februar auf den Tisch kommt. Dabei könnte es auch um weitere Restriktionen für den chinesischen Telekom-Ausrüster Huawei gehen, denn auch hier erhöht die USA den Druck auf Europa, Huawei auszuschließen. (reuters/apa/red)

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