Luftfahrtindustrie : Wenn Airbus und Boeing streiten, profitiert China

Frankreich warnt vor einer Eskalation des Subventionsstreits zwischen dem europäischen Flugzeugbauer Airbus und des US-Konzerns Boeing. Davon profitiere lediglich der aufstrebende chinesische Hersteller Comac, sagte Finanzminister Bruno Le Maire.

FACC beliefert alle drei Hersteller

Übrigens werden alle drei Hersteller vom oberösterreichischen Zulieferer FACC beliefert. Mehr dazu: Chinesische Konkurrenz für Boeing und Airbus - mit Komponenten aus Oberösterreich >>

Zuletzt kam es beim chinesischen Hersteller Comac, der an einem Konkurrenzmodell von Airbus A320 und Boeing 737 arbeitet, allerdings zu erheblichen Verzögerungen: China fordert Airbus und Boeing heraus >>

Der staatliche Flugzeugbauer spielt eine wesentliche Rolle bei Chinas Vorstoß, eine eigene Flugzeugindustrie aufzubauen. Unterstützt werden die Chinesen dabei von Russland. Im November enthüllten die Partner das Modell eines Langstreckenflugzeugs, im Dezember absolvierte das Kurz- und Mittelstreckenmodell C919 den ersten Testflug.

Französischer Minister: "Ein Streit zwischen Boeing und Airbus wäre absurd"

"Ein Streit zwischen Boeing und Airbus wäre absurd, da die Branche eng verflochten ist. Wir sind bei einer Reihe von Komponenten aufeinander angewiesen." Ein Handelskrieg zwischen Boeing und Airbus spiele nur Comac in die Hände.

US-Präsident Donald Trump hatte mit Zöllen auf EU-Produkte im Volumen von 11 Mrd. Dollar (9,75 Mrd. Euro) gedroht. Hintergrund ist der seit Jahren schwelende Konflikt um Beihilfen für die beiden Flugzeugbauer. Die EU droht ihrerseits mit Gegenmaßnahmen. "Es ist definitiv wünschenswert, dass wir zusammen mit unseren US-Partnern einen Weg für einen Kompromiss finden", sagte Le Maire. (reuters/apa/red)