Auto-Industrie : Niederösterreichische Innerio übernimmt chinesische Estra Europe

Innerio-Zentrale in Kottingbrunn

Innerio-Zentrale in Kottingbrunn

- © Innerio

Der Autozulieferer Innerio, ansässig in Kottingbrunn, Niederösterreich, hat die Firma Estra Europe vom chinesischen Technologiekonzern Shanghai Aerospace Automobile Electromechanical übernommen. Die Transaktion wurde am Montag abgeschlossen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, wie am Dienstag in einer Aussendung bekannt gegeben wurde.

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Estra Europe beliefert europäische Automobilhersteller wie BMW und Stellantis mit Kühlmodulen für Motoren, Antriebsstränge und Klimaanlagen. Für Innerio, das Wärmetauscher für Klimaanlagen, Batterie- und Elektromotorenkühlung sowie Ladeluftkühlung für Hybridfahrzeuge herstellt, stellt die Übernahme "eine strategisch folgerichtige Erweiterung des Produktportfolios" dar, wie betont wurde.

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- © Industriemagazin

Estra soll Teil der Innerio-Familie werden

Estra Europe erzielt laut Aussendung einen Jahresumsatz von etwa 160 Millionen Euro und beschäftigt insgesamt rund 1.150 Mitarbeiter an seinem Engineering-Standort in Hautcharage, Luxemburg, und in der Produktionsstätte in Zabrze, Polen. Im Rahmen des Sharedeals übernimmt Innerio die bestehenden Liefervereinbarungen über die Serienproduktionen. Die Standorte in Luxemburg und Polen bleiben erhalten. Mittelfristig soll Estra Europe in die Innerio-Markenfamilie integriert werden.

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Die Innerio Group wurde von österreichischen Industriellen unter der Leitung von Mehrheitseigentümer und CEO Andreas Zwerger gegründet, um den Bedarf an modernen, integrierten Lösungen im Bereich des automotiven Temperaturmanagements zu decken, insbesondere für Antriebsstränge und Klimaanlagen. Jährlich verarbeiten 500 Mitarbeiter
10.000 Tonnen Aluminium für globale Kunden und erzielen dabei einen Umsatz von 100 Millionen Euro. Die Gruppe umfasst die vier Unternehmen Innerio Heat Exchanger, Fertinger Tubes, Rupert Fertinger und Fertinger Automotive Polska, die an fünf Standorten und Ausbildungsstätten in Österreich, Deutschland und Polen tätig sind.

Innerio-Tochter durchläuft Sanierungsverfahren

Die Rupert Fertinger GmbH, ein Unternehmen der Innerio Group, durchläuft derzeit ein Sanierungsverfahren. 258 Gläubiger haben Forderungen in Höhe von 13,9 Millionen Euro angemeldet, von denen bisher etwa fünf Millionen Euro anerkannt wurden. Das Landesgericht Korneuburg hat die Fortführung des Betriebs genehmigt, und am 13. Juni soll über den Sanierungsplan abgestimmt werden. Hauptursachen für die Insolvenz sind gestiegene Energiekosten, höhere Zinsen und teurere Rohstoffe. Bereits 2019 hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet, wurde aber von Innerio erfolgreich saniert und übernommen.