INDUSTRIEMAGAZIN: Herr Ohneberg, Henn hat sich einen Wachstumskurs verordnet. Sehen Sie das Unternehmen auf Kurs?
Martin Ohneberg: In der Henn Connector Group liegen wir gesamthaft über dem Vorjahr, allerdings hinter unseren Plänen. Die aktuelle Auftragslage ist insgesamt stabil und in einzelnen Bereichen sogar über unseren Erwartungen. Aufgrund einer unterschiedlichen Gemengelage liegen wir insbesondere in China hinter unseren Erwartungen...
Wo Sie - nach Übernahme der deutschen TKW Molding im Jahr 2018 - den nächsten Schritt setzen...
Ohneberg: Mit der Akquisition von TKW Plastics Suzhou werden wir im dritten Quartal unseren neuen Standort in Taicang/China eröffnen. Auf einer Fläche von über 4.000 Quadratmetern geht eine der modernsten Kunststoffspritzgussproduktion in China an den Start, die auch als Basis für unseren Vertrieb in China dienen wird.
Tipp der Redaktion: Hören Sie CEO Martin Ohneberg und Innovationschef Christoph Jandl im Podcast-Gespräch
Wie handhabt das Unternehmen Kostensteigerungen entlang der Lieferkette?
Ohneberg: Am ehesten können Kosten im eigenen Unternehmen eingespart werden. Ein noch besseres Rezept ist freilich, Umsatzchancen auch in schwierigen Zeiten nutzbar zu machen. Was Lieferanten betrifft, ist Planbarkeit und Vernunft entscheidend. Am Ende hilft es weder uns noch den Lieferanten, wenn durch unverschämte und ungerechtfertigte Preiserhöhungen insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit bedroht wird.
Was etwa die Personalkostensteigerungen betrifft, sind wir in Europa im Wettbewerbsnachteil zu Asien und den USA. Verfügbare staatliche Förderungen müssen gerade jetzt ausgenutzt werden, um die kurzfristige Preisdynamik abzufedern.