Geberit Produktion gewinnt Fertigung-Award : Fabrik2024: Geberit holt Titel Fabrik des Jahres

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Holten auch den Kategoriesieg Efficient Factory: Gesamtsieger Geberit Produktions GmbH & Co KG in Pottenbrunn; im Bild von links: Nikolaus Kremslehner, wissenschaftlicher Mitarbeiter Fabrikplanung und Produktionsdesign Fraunhofer Austria, Technischer Leiter Geberit Andreas Fink, Geschäftsführer Helmut Schwarzl, Juror Jürgen Minichmayr, Greiner Packaging

- © Matthias Heschl

Geberit Pottenbrunn gewinnt Produktions-Award Fabrik2024

Das Pottenbrunner Werk des Sanitärtechnikunternehmens Geberit holt den Sieg beim alljährlich von Fraunhofer Austria und dem INDUSTRIEMAGAZIN ausgelobten Produktions-Award Fabrik2024. Im Siegerwerk fertigen 400 Mitarbeiter 1800 Produkte, von Apparateanschlüssen bis Hausentwässerungssystemen.

„Das Siegerwerk von Geberit setzt Benchmarks bei der Effizienz", hieß es in der Jurybegründung. Im Werk finde der Leitsatz Panta rhei dank des Wertstromdesigns seine Entsprechung.

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Die Finalisten des Fabrik2024-Awards präsentieren ihre Produktionskonzepte der hochkarätigen Jury von Fraunhofer Austria. - © Matthias Heschl

Geberit Pottenbrunn: Produktionsoptimierung durch Lean Management

150 Jahre hat der Geberit-Konzern Bestand, am Standort Pottenbrunn besteht das Sanitärtechnikunternehmen seit 1971. Lean Management wurde nach der Einführung 2007 so stark forciert, dass es heute selbstverständlich ist. Dazu kommt ein Fünf-Jahres-Strategieprozess, der zuletzt umgesetzt worden ist. Produktion und Prozesslayout wurden komplett umgestellt. Der Fokus liegt nun auf einer Reihe von Hauptprodukten wie einem Rohrleitungssystem (Silent-PP) oder Dachentwässerungssystem (Pluvia), die im Wertstrom abgebildet sind - von der Urfertigung bis zum fertigen Produkt.

Heuer geht sich allein in der Fertigung eine Produktivitätssteigerung von sechs Prozent aus. Ferner wurde der Organisationstyp umgestellt. Die Führungsspannen sind nun kleiner. Meister wurden unter dem Motto "Führen vor Ort" an ihren Hauptarbeitsplatz - die Fertigung - gebracht. Dank der Fertigungssteuerung über Kanban habe sich das Unternehmen deutlich verschlankt. Nicht nur Durchlaufzeiten wurden massiv reduziert, durch den Abbau von Puffern wurde Komplexität im Prozess abgebaut und Fläche gewonnen.

Mengenmäßig hat man sich verdoppelt. 120 Maschinen wurden im Zuge der Umstellung angefasst und neu positioniert. Die Spritzgießtechnik wurde auf drei Hallen ausgebaut. Dazu wurden auch mittels 3D-Brillen die Möglichkeiten der Simulation genutzt. AI steht im Qualitätsmanagement des Unternehmens mit 410 Produktionsmitarbeitern, dessen aktuelle Quartalsperformance laut Führungsspitze gut sei, gerade am Beginn. Mitarbeiter wechseln zwischen den Linien und federn damit tägliche Auftragsschwankungen ab. Roboter waren früher noch eine Randerscheinung am Standort. Heute sind 35 Stück im Einsatz, nicht zuletzt bei der Montage von Rohrleitungssystemen. Und fahrerlose Transportsysteme eilen durch die Hallengänge.

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Den Sonderpreis Sustainable Factory holte sich GW St. Pölten. - © Matthias Heschl

Die besten Bilder der Fabrik2024

Fabrik2024-Award: Palfinger und GW St. Pölten ebenfalls prämiert

Die drei Finalisten des Fabrik2024-Awards präsentierten Donnerstagvormittag - nach einer Reihe von Vor-Ort-Evaluierungen durch Fraunhofer Austria - ihre Produktionen den Fabrik2024-Juroren Klaudia Ebner, EVN Biogas, Lukas Lingitz, Fraunhofer Austria Research, Jürgen Minichmayr, Greiner Packaging, Christina Rami-Mark, MARK Metallwarenfabrik sowie Martin Weger, ENGEL AUSTRIA.

Im letzten Schritt eines höchst selektiven mehrstufigen Evaluierungsprozesses - wie unter anderem Vor-Ort-Evaluierungen - präsentierten die drei Finalisten der Fabrik2024-Jury in Live-Hearings ihre Produktionskonzepte. Berücksichtigung fanden die Schwerpunkte Digitalisierung und kontinuierliche Verbesserung ebenso wie Logistik- und Shopfloormanagement.

Als Konstante des Wettbewerbs gilt seit jeher: Jeder hat die Chance, den begehrten Preis nach Hause zu bringen - ob Konzern oder Mittelständler. Eine besonders überzeugende Gesamtperformance fand die Jury im Siegerwerk von Geberit. Nur knapp geschlagen geben mussten sich die Unternehmen GW St. Pölten Integrative Betriebe sowie Palfinger Werk Lengau.

Wie in den Jahren zuvor, gab es eine Reihe von Sonderpreisen: Der Gewinner des Kategoriepreises „Efficient Factory“ ist ebenfalls Geberit. Gewinner des Kategoriepreises „Smart Factory“ ist Palfinger Werk Lengau. Der Kategoriepreis „Sustainable Factory“ ging an GW St. Pölten Integrative Betriebe.

Der Fabrik-Award wurde heuer zum mittlerweile 14. Mal von INDUSTRIEMAGAZIN und Fraunhofer Austria vergeben. Er gilt als einer der härtesten Produktionspreise Europas. 2025 wird der Wettbewerb mit seinem Finale beim Sieger Geberit in Pottenbrunn gastieren.

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Den Kategoriesieg Smart Factory erreichte Palfinger in Lengau. - © Matthias Heschl