Restrukturierung und Neuausrichtung : Continental verlegt Autozuliefersparte nach Frankfurt – Börsengang geplant

Continental Fahnen

Der deutsche Continental-Konzern siedelt seine künftig eigenständige Autozuliefersparte in Frankfurt am Main an.

- © Continental

Der deutsche Automobilzulieferer Continental richtet seine künftige eigenständige Autozuliefersparte in Frankfurt am Main ein. Wie das Unternehmen mitteilte, soll die Zentrale der neuen Gesellschaft bis Mitte 2025 am bisherigen Continental-Automotive-Standort in Frankfurt-Rödelheim entstehen. Dort beschäftigt der Konzern derzeit rund 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Die strategische Neuausrichtung des Unternehmens ist Teil eines größeren Restrukturierungsplans, mit dem Continental seine Geschäftsfelder klarer trennen und wirtschaftlich stabiler aufstellen will. Besonders die Autozuliefer-Sparte hatte in den vergangenen Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Nun soll sie als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden, um neue Wachstumsperspektiven zu eröffnen.

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Börsengang der Autozuliefersparte für September 2025 geplant

Der Plan zur Abspaltung der Autozuliefersparte liegt bereits seit Längerem auf dem Tisch. Falls die Aktionäre im April 2025 zustimmen, soll das neue Unternehmen im September unter einem bisher noch unbekannten Namen an die Börse gehen. Der Konzern selbst wird sich nach der Abspaltung auf das hochprofitable Reifen- und ContiTech-Geschäft konzentrieren.

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Der Vorstand von Continental-Automotive, Philipp von Hirschheydt, der auch als zukünftiger CEO der eigenständigen Firma vorgesehen ist, erklärte:"Mit der Entscheidung für Frankfurt am Main als Unternehmenssitz sind wir unserer unternehmerischen Eigenständigkeit einen weiteren Schritt nähergekommen."

Die Zustimmung des Aufsichtsrats zur geplanten Abspaltung erfolgte bereits, und auch die Hauptversammlung am 25. April dürfte ohne größere Widerstände grünes Licht geben.

Autozuliefergeschäft bleibt ein Sorgenkind

Die Autozuliefersparte von Continental war in den vergangenen Jahren ein wirtschaftliches Problemfeld. Mehrfach schrieb der Bereich rote Zahlen, was vor allem an steigenden Kosten, sinkenden Margen und den Herausforderungen der Automobilindustrie liegt.

Um die Sparte wieder auf Kurs zu bringen, hat Continental zuletzt einen harten Sparkurs eingeschlagen:

  • Über 10.000 Stellenstreichungen wurden angekündigt
  • Einsparungen betreffen Verwaltung, Forschung und Entwicklung gleichermaßen
  • Stärkere Fokussierung auf profitable Geschäftsbereiche
  • Die gesamte Automotive-Sparte umfasst derzeit rund 92.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
  • Nach der Abspaltung werden damit fast die Hälfte der weltweit 190.000 Beschäftigten des Konzerns im neuen Unternehmen arbeiten.

Die Automobilbranche befindet sich im Wandel – mit einem starken Fokus auf Elektromobilität, autonomes Fahren und digitale Technologien. Continental setzt daher verstärkt auf folgende Zukunftsbereiche:

  • Elektrifizierung von Fahrzeugen und Entwicklung neuer Batteriesysteme
  • Assistenzsysteme und autonomes Fahren
  • Vernetzung von Fahrzeugen und Softwarelösungen für die Mobilität von morgen
  • Nachhaltige Materialien und innovative Produktionsprozesse