Autoindustrie : Fiat hält an Fusionsplänen mit Peugeot und Opel fest

Trotz des Coronavirus-Notstands hält Fiat Chrysler (FCA) an seinen Fusionsplänen mit der Opel-Mutter PSA fest. "Die Arbeit für die Fusion wird nach Plan fortgesetzt", sagte FCA-Verwaltungsratspräsident John Elkann bei der Aktionärsversammlung.

Im Laufe seiner Geschichte habe Fiat bereits viele Krisen erlebt. "Daraus sind wir stets stärker hervorgegangen. Werte wie Mut und Verantwortung waren noch nie so wichtig wie heute", sagte Elkann.

"Die Coronaviruskrise hat das Leben der Autoindustrie nicht erleichtert. Aber vieles ist jetzt klarer geworden. Wir stehen vor Beginn einer Ära der Innovation. Unternehmen, die heute entschlossen handeln, werden als erste die Früchte dieser Revolution ernten", erklärte Elkann.

Peugeot und Fiat Chrysler wollen unter die vier größten Autobauer

Wie es nun heißt, soll das neue Unternehmen vom PSA-Manager Carlos Tavares geführt werden. Nach der Fusion will Fiat Chrysler die Firma Comau, eine auf Robotik spezialisierte Konzerntochter, abgespalten und an die Börse bringen.

Bereits Ende Oktober hatten Peugeot und Fiat Chrysler das Vorhaben zur Fusion angekündigt. Beide rücken damit an die drei größten Hersteller Volkswagen, Toyota und Renault-Nissan heran. Zuletzt dazu: Fiat Chrysler: Der Zeitplan der Fusion mit PSA bleibt unverändert >>

Fiat Chrysler bestätigte in den vergangenen Tagen Verhandlungen mit der Regierung in Rom für eine dreijährige Kreditlinie im Wert von über 6,3 Mrd. Euro, die die Bank Intesa Sanpaolo zur Verfügung stellen soll. Der Autobauer unterstrich, das Geld solle dazu eingesetzt werden, die Fabriken in Italien wieder auf Touren zu bringen und die dortigen Zulieferer zu bezahlen. Details dazu: Italien prüft einen Milliardenkredit für Fiat >>

Neue Fragen: Fiat beantragt milliardenschwere Kreditlinie

Zuletzt sind die Aktienkurse beider Autobauer gesunken. Die von Fiat Chrysler wegen der Coronakrise erhoffte milliardenschwere Staatshilfe hatte Fragen über einen wichtigen Baustein der geplanten Fusion aufgeworfen. Nachdem Fiat Chrysler um ein staatlich garantiertes Darlehen gebeten habe, könnte Italien die als Teil des Zusammenschlusses vereinbarte Sonderausschüttung von 5,5 Milliarden Euro prüfen, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter zu Reuters. (apa/red)

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