Konjunktur : Österreichs Außenhandel: Experten erwarten Dämpfer

container, terminal, containerhafen, containerterminal, hafen, handel, international, wirtschaft, welthandel, hafenstadt, schiffscontainer, shanghai, güterverkehr, logistik, waren, ware, hamburg, hafengebiet, lager, lagerung, transport, qindao, koahsiung, dubai, rotterdam, pusan, shenzhen, hongkong, hong kong, singapur, außenhandel, business, export, fracht, frachtcontainer, güter, gütertransport, import, industrie, seecontainer, seeweg, transportieren, verladen, verschiffen, zoll, panorama, containerschiff, bunt, dock, globalisierung

Experten erwarten heuer einen Dämpfer des Österreichischen Außenhandels

- © eyetronic - stock.adobe.com

Die Folgen der steigenden Energiepreise und des gedämpften Weltwirtschaftswachstums werden die Außenhandelsbeziehungen Österreichs im Jahr 2023 stärker belasten. Die Leistungsbilanz könnte 2023 mit -1,8 Mrd. Euro erstmals seit 2001 wieder ein Defizit aufweisen, prognostizieren Experten des Kompetenzzentrums "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft" (FIW). Für das Jahr 2024 sind die Experten optimistischer und rechnen wieder mit einem positiven Leistungsbilanzsaldo.

>>> Österreichs Außenhandel 2022 stark zugelegt.

Im vergangenen Jahr habe sich der österreichische Außenhandel angesichts des Ukraine-Krieges und der darauffolgenden Energiepreiskrise gut behauptet, fasste Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) bei der Präsentation des FIW-Gutachtens zusammen. 2022 lag der Außenhandel laut Hochrechnung bereits um 10 Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2019. Vor allem der Dienstleistungshandel (inklusive Tourismus) holte 2022 nach dem Wegfall der Korona-Beschränkungen mit einem Wachstum von 17 Prozent deutlich auf.

>>> Wifo-Chef Felbermayr: Kleines Wachstum dank starker Industrie.

Belastet wurde die Bilanz 2022 durch die Verschlechterung der Terms of Trade. Dabei handelt es sich um das Verhältnis zwischen Export- und Importpreisen. Der Anstieg der Preise der österreichischen Warenexporte war um 5,5 Prozentpunkte geringer als der Anstieg der Importpreise. Mengenmäßig entwickelten sich die österreichischen Exporte jedoch dynamischer als die Importe. Die gesamten Exporte von Waren und Dienstleistungen stiegen im Jahr 2022 real um 8,8%, die Importe um 5,1%.

Export-Wachstum für 2023 erwartet

2022 überwog der negative Terms-of-Trade-Effekt den Mengeneffekt. Dadurch verschlechterte sich 2022 die heimische Handelsbilanz gegenüber 2021 um 7,6 Mrd. Euro auf ein Defizit von -20,5 Mrd. Euro auf. Die positivere Entwicklung der Dienstleistungsbilanz konnte das Handelsbilanzdefizit letztlich ausgleichen. Getrieben wurde diese Entwicklung durch den Anstieg der Reiseverkehrsexporte - also mehr Reisen von ausländischen Touristinnen und Touristen nach Österreich. 2022 lag die Leistungsbilanz daher mit 200 Mio. Euro im Plus.

>>> Metallindustrie: So hoch sind Umsatzeinbußen durch Krieg und Sanktionen.

Für 2023 prognostiziert das FIW ein Wachstum der Gesamtexporte in Höhe von 0,3 Prozent. Die Importe sollen heuer um 0,9 Prozent zulegen. Aufgrund der steigenden Importpreise für Energie könnte Österreich laut Prognose erstmals seit über 20 Jahren eine negative Leistungsbilanz von minus 1,8 Mrd. Euro (entspricht 0,4 Prozent des BIP) aufweisen. 2024 soll die Leistungsbilanz laut Prognose wieder einen geringen positiven Überschuss aufweisen.

>>> Österreichs Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert sich.

Als politische Schlussfolgerung zieht Wirtschaftsminister Kocher aus dem Gutachten, dass es wichtiger denn je sei, heimische Exportbetriebe zu fördern. Durch Wirtschaftsmissionen in Zukunftsmärkte und gemeinsame internationale Wirtschaftskommissionen könne man Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte und dem Ausbau bereits bestehender Geschäftsbeziehungen unterstützen. Darüber hinaus betonte Kocher, wie wichtig der Abbau bestehender Handelshemmnisse und die Vermeidung von Handelskonflikten für ein kleines, exportorientiertes Land wie Österreich sei.

Sie wollen mehr von uns?

Nie mehr eine wichtige News aus der Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!