Ob Elektroantriebe im schweren Güterverkehr funktionieren können, darüber scheiden sich nach wie vor die Geister. Während die einen Hrsteller auf den Wasserstoffantrieb setzen, testen andere, ob man Batterien und Bauart nicht doch so anpassen kann, dass sie auch auf der Lkw-Langstrecke etwas taugen. MAN will aber nun raus dem Prototypenbau und rein in die Serienfertigung und Verkauf. In zwei Jahren will der Münchener Lkw-Hersteller die ersten 200 dieser
reinen Elektro-Lkw verkaufen. 2025 sollen es bis zu 2500 sein.
In zwei Jahren will der Münchener Lkw-Hersteller die ersten 200 dieser reinen Elektro-Lkw verkaufen. 2025 sollen es bis zu 2500 sein. „Wir elektrifizieren die Nutzfahrzeugbranche, wir sind bereit“, sagte MAN-Vorstandschef Alexander Vlaskamp bei der Präsentation eines ersten vollelektrischen Prototypen in Berlin. Mit diesem Lkw sei eine Reichweite zwischen 600 und 800 Kilometern möglich. Mit künftigen Batteriegenerationen würden Reichweiten von bis zu 1000 Kilometern in der zweiten Hälfte des aktuellen Jahrzehnts möglich. In Testfahren werden dieser Werte schon heute erreicht.
Aus Sicht von MAN gibt es zwei entscheidende Vorteile des Batterieantriebs, auch bei schweren Lastwagen. Alle anderen Antriebsvarianten seien deutlich teurer, so Vlaskamp. Käufer von Lkw, Speditionen etwa, müssten den Einsatz ihrer Fahrzeuge so wirtschaftlich wie möglich betreiben. Die sogenannten „Total Cost of Ownership“ (TCO) seien beim Elektro-Lkw am niedrigsten.
Auch andere Flottenhersteller treiben das Projekt alternativer Antriebe für Lkws voran. Bis 2025 sollen rund sieben Prozent der verkauften Lkw emissionsfrei fahren, bis 2030 sogar 43 Prozent, so die Berechnungen des Thinktanks Transport & Environment. Das reicht jedoch nicht aus. Um die Netto-Null zu erreichen, müsste der Anteil emissionsfreier Lkw bei den Neuzulassungen 2030 bereits bei über 60 Prozent liegen, so das Szenario von Agora Energiewende.
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