Bau-Wirtschaft : Fensternetzwerk IFN: Rückzug aus Russland

Das Internationale Fensternetzwerk ist die führende europäische Unternehmensgruppe für Gesamtlösungen rund um das Fenster.

Das Internationale Fensternetzwerk ist eine europäische Unternehmensgruppe für Gesamtlösungen rund um das Fenster.

- © IFN

Das Internationale Fensternetzwerk (IFN) mit Sitz in Traun (Oberösterreich) hat seinen Umsatz im Jahr 2022 um knapp zehn Prozent auf 861 Millionen Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank hingegen gegenüber 2021 von 57,5 auf 52 Mio. Euro, teilten Miteigentümer Christian Klinger und Geschäftsführer Johann Habring am Donnerstag mit. Sie begründeten den Rückgang vor allem mit dem Ausstieg aus dem Russland- und Weißrussland-Geschäft.

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Der Fensterhersteller Internorm steuerte mit 488 Millionen Euro den größten Teil zum Gesamtumsatz bei. Die IFN setzt sich aus insgesamt neun Unternehmen zusammen. Neben Internorm sind dies Topic (Haustüren), GIG (Fassadenbau), Schlotterer (Sonnen- und Insektenschutz/alle Österreich), HSF (Fenstertechnik/Slowakei), die skandinavischen Unternehmen Kastrup, Skaala und Skanva sowie der deutsche Hersteller Neuffer Fenster + Türen GmbH, der seit 2005 seine Produkte ausschließlich online vertreibt.

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IFN-Miteigentümer Christian Klinger

- © Internorm

Verkauf des Russland- und Weißrussland-Geschäftes

Wegen des Krieges in der Ukraine habe IFN den Rückzug aus dem Geschäft in Russland und Weißrussland beschlossen. So werde derzeit die weißrussische Skanva-Produktion in Borisov liquidiert. Auch die Skaala-Produktion in St. Petersburg werde verkauft, und die russische Vertriebsgesellschaft von GIG stehe still, erklärte Habring bei der Bilanzpressekonferenz.

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Der Umsatz des dänischen Unternehmens Skanva ging daher um 16 Prozent zurück. Auch beim oberösterreichischen Fassadenspezialisten ging die Betriebsleistung um 14 Prozent zurück. Das liege aber daran, dass Aufträge erst heuer abgerufen würden, so Klinger. Alle anderen Geschäftsbereiche entwickelten sich positiv. Mittlerweile erwirtschaftet die IFN rund 62 Prozent ihres Umsatzes im Ausland.

IFN-Geschäftsführer Johann Habring

- © IFN

Von Neubau zu Sanierung

Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Klinger aufgrund der rückläufigen Neubauzahlen weniger optimistisch. Bis April habe man bereits einen Auftragsrückgang von 20 Prozent verzeichnet, für 2023 rechne er mit zehn Prozent weniger, was wohl zu einem Umsatzrückgang von fünf Prozent führen werde.

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Mitarbeiter - derzeit sind es 4.215 - würden dennoch nicht abgebaut. Aber man werde jetzt verstärkt auf Sanierung setzen, erklärte er. Der IFN-Miteigentümer zeigte sich daher erfreut, dass das Klimaministerium am Donnerstag in Wien eine groß angelegte Sanierungskampagne angekündigt hat. So soll die Bundesförderung für thermische Sanierungen auf bis zu 14.000 Euro erhöht werden.