Anleihen gegen Schulden : ams-Osram kämpft mit Schulden: 200 Mio. Euro Anleihen als Rettungsversuch?

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Der steirisch-bayerische Chip- und Sensorenhersteller ams-Osram arbeitet weiter an seiner Finanzierungsstruktur.

- © ams Osram

Der steirisch-bayerische Chip- und Sensorenhersteller ams-Osram setzt seine Bemühungen fort, die eigene Finanzierungsstruktur zu optimieren. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wurden im Rahmen einer Privattransaktion vorrangige Anleihen im Gesamtwert von 200 Mio. Euro mit einer Verzinsung von 10,5 Prozent und einer Laufzeit bis 2029 erfolgreich an ausgewählte Investoren ausgegeben. Diese Transaktion dient der Ablösung kurzfristiger Finanzierungslinien.

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Die durch die Platzierung erzielten Erlöse sollen zur Rückzahlung von ausstehenden Beträgen aus kurzfristigen Bankkrediten sowie Betriebsmittelfazilitäten verwendet werden. Der Abschluss der Privatplatzierung und die Emission der zusätzlichen vorrangigen Anleihen wird für den oder um den 20. September 2024 erwartet. Laut Finanzvorstand Rainer Irle arbeitet man "kontinuierlich an der Verbesserung der Finanzierungsstruktur". Die Platzierung dieser Anleihen trage dazu bei, die Fremdkapitalstruktur weiter zu "optimieren", so Irle in der Aussendung.

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- © Industriemagazin

Durch Übernahme erheblich verschuldet

Im Zuge der Übernahme des Münchner Lichttechnik-Konzerns Osram für über 4 Mrd. Euro in den Jahren 2019 und 2020 hatte sich ams erheblich verschuldet. Um unter anderem fällige Anleihen zu tilgen, beschaffte das Unternehmen im Dezember 2023 rund 2,25 Mrd. Euro durch eine Kapitalerhöhung, die Ausgabe neuer Anleihen und weitere Transaktionen. Der Konzern steht bei seiner Sanierung vor Herausforderungen, unter anderem durch verlorene Aufträge und die schwächelnde Konjunktur in der Auto- und Industriebranche. Nachdem ams-Osram den einzigen Kunden für seine MicroLED-Technologie verlor, musste die Entwicklung dieser Technik fast vollständig eingestellt werden. Dies führte zu Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe für das Werk im malaysischen Kulim. Zudem veräußerte das Unternehmen nach dem Entwicklungsstopp einen Teil seines Geschäfts mit passiven optischen Komponenten nach China.