Portrait : Leontine Wratschko: „Ich war immer interessiert daran, ein Geschäft am Laufen zu halten“

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Schon in jungen Jahren zeigte Leontine Wratschko Geschäftssinn: „Ich war immer interessiert daran, liquid zu sein und ein kleines Geschäft am Laufen zu haben.“ Aufgrund mangelnder Rollenvorbilder wollte Wratschko Biologie oder Naturwissenschaften als Lehrfach studieren, entschied sich dann aber spontan doch für ein Wirtschaftsstudium. Sie gehöre überhaupt einer Generation an, die sehr diszipliniert eine lineare Laufbahn anstrebte. „Im letzten Jahr meines Studiums habe ich ein Baby bekommen, dann war ich einige Jahre zu Hau- se, denn Kleinkindbetreuung war damals noch nicht etabliert. Als dann die Kindergartenreife erreicht war, war ich nicht mehr zu halten. Da war es mir ein großes Anliegen, voll in den Beruf einzusteigen, und habe das auch gemacht.“ Sie begann bei Henkel im Controlling, nach sechs Jahren wechselte sie wegen mangelnder Perspektiven als Controllingleiterin zur Mediaprint. Grundsätzlich empfiehlt sie jungen Frauen – damals wie heute –, sich eine realistische Karriere-Entwicklung zu überlegen: „Wenn ich meine Karriere-Ziele nicht erreiche oder ich sehenden Auges oft übergangen werde, muss ich mich hochkündigen.“

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