Produktion im Ausland : Russland/Ukraine: Porsche stellt auf Notbetrieb

Porsche Batteriezellen

Die zugespitzte Russland-Ukraine Krise versetzt jene Unternehmen, die an Ort und Stelle Niederlassungen oder Produktionsstätten haben, in den Krisenmodus.

- © Porsche

Die Salzburger Porsche Holding, Generalimporteur des VW-Konzerns für Österreich mit Zuständigkeit für mehrere südosteuropäische Länder, hat die Geschäftstätigkeiten ihrer Tochtergesellschaften in der Ukraine auf einen Notbetrieb umgestellt. "Die österreichischen sowie in der Ukraine tätigen Expats der Porsche Holding sind im Laufe der vergangenen Woche vorsorglich auf normalem Wege ausgereist. Für alle weiteren Schritte und Maßnahmen sind wir in enger Abstimmung mit den österreichischen Behörden. Zudem stehen wir in ständigem Austausch mit unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der Ukraine, die bis auf Weiteres von zu Hause aus arbeiten", so die Porsche Holding.

Die zugespitzte Russland-Ukraine Krise versetzt jene Unternehmen, die an Ort und Stelle Niederlassungen oder Produktionsstätten haben, in den Krisenmodus. Die ökonomischen Verflechtungen sind mit beiden Volkswirtschaften gegeben. In Teilbereichen, wie etwa dem Bankensektor oder Energiebereich in Russland, ist sie für ein kleines westliches Land teils sogar überproportional groß.

In Russland haben heimische Firmen 650 Niederlassungen, in der Ukraine 200. Schon die bisherigen Sanktionen gegen Moskau haben der heimischen Wirtschaft jährlich rund 400 Mio. Euro Wertschöpfung gekostet. Nun sind neue viel härter Sanktionen geplant.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) meinte heute in einer Stellungnahme:
"Unsere Banken in Russland und in der Ukraine sind gut kapitalisiert und finanzieren sich selbst. Zudem haben wir bereits im vergangenen Jahr im Rahmen unserer vorausschauenden Risikopolitik Rückstellungen gebildet und unseren Rubel-Hedge erhöht sowie einen Hrywnja-Hedge eingerichtet", so die RBI. Weitere Sanktionen würden erwartet. "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch keine Einschätzung über Auswirkungen allfälliger Sanktionen auf die RBI treffen", betonten die Banker.

Bei den ÖBB werden noch keine Einschränkungen beim Güterverkehr beobachtet. Sollte es zu Problemen kommen könnten Alternativstrecken, etwa über Weißrussland und die Türkei, genutzt werden. (apa/red)