Papierindustrie : Mondi mit kräftigem Ergebnissprung

Der südafrikanisch-britische Verpackungs- und Papierkonzern Mondi mit acht Produktionsstandorten und 2.500 Mitarbeitern in Österreich hat 2021 ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,503 Mrd. Euro erzielt, ein Plus von 150 Mio. Euro im Jahresvergleich. Der Gewinn vor Steuern legte um 28 Prozent auf 983 Mio. Euro zu. Ergebniszahlen zu den einzelnen Ländern wurden nicht genannt.

Zum Krieg in der Ukraine hielt der Konzern heute in einer Aussendung fest: "Wir haben bedeutende Aktivitäten in Russland, die im Jahr 2021 rund zwölf Prozent des Umsatzes der Gruppe nach Produktionsstandort ausmachten, einschließlich unserer margenstarken, kostengünstigen, integrierten Zellstoff-, Verpackungspapier- und unbeschichteten Feinpapierfabrik in Syktyvkar. In den letzten drei Jahren haben unsere russischen Betriebe rund 20 Prozent des bereinigten EBITDA des Konzerns erwirtschaftet."

Die Branche steht allerdings unter einem massiven Preisdruck, der nun noch größer wird. "Während die Auftragsbücher voll sind, steigen die Kosten drastisch", führt Georg-Dieter Fischer, der Obmann der industriellen Hersteller von Papier- und Kartonprodukten. Vor allem die Rohstoffknappheit treibt die Preise für Papier/Karton und praktisch alle anderen Rohmaterialien rasant in die Höhe. So kam es zu stetig steigenden, teils dramatischen Preiserhöhungen bei Rohpapieren für alle Bereiche. „Das umfasst in Summe Dimensionen bis zu 80 Prozent und mehr, und ein Ende der Rallye ist nicht in Sicht", sagt Fischer. Die infolge des Ukraine-Kriegs steigenden Energiepreise befeuern die Entwicklung noch weiter.

Dazu kommen auch Logistikkostensteigerungen und die höchste Inflation seit zehn Jahren, die auch noch die Entgelte in der Branche steigen lasse. Schon vorigen November hatte Fischer im Namen der Branche Preiserhöhungen angekündigt. Mit der industriellen Herstellung von Produkten aus Papier und Karton wurde zuletzt pro Jahr ein Umsatz von 2,4 Mrd. Euro erzielt. Hergestellt werden rund 1,2 Mio. Tonnen Produkt. Zu den in der Branche tätigen Unternehmen gehören vollintegrierte Konzerngrößen wie Mondi oder Mayr-Melnhof aber auch "Hidden Champions" in KMU-Größe und Headquarter in Österreich.