Karriere : Lenzing-Werksleiter Wolfram Kalt wird neuer Geschäftsführer von AustroCel Hallein

Wolfram Kalt Lenzing Heiligenkreuz AustroCel Hallein

Wolfram Kalt ist neuer AustroCel Hallein-Boss: Unter seiner Verantwortung als Werksleiter und Geschäftsführer von Lenzing Heiligenkreuz gewann er im Jahr 2000 erstmals den europäischen Umweltpreis für nachhaltige Technologien für Österreich.

- © AustroCel

Mit 1. Juli wird Wolfram Kalt neuer Geschäftsführer von AustroCel Hallein. Wolfram Kalt, der bereits mehrere leitende Positionen in der Zellulosefaserindustrie innehatte, löst damit den derzeitigen CEO Jörg Harbring ab, dessen Fünfjahresvertrag Ende Juli ausläuft. Der neue Geschäftsführer Wolfram Kalt führte zwischen 2009 und 2016 die größte Viskosetochter der Lenzing AG in Indonesien. Unter seiner Verantwortung als Werksleiter und Geschäftsführer von Lenzing Heiligenkreuz gewann das Unternehmen im Jahr 2000 erstmals den europäischen Umweltpreis für nachhaltige Technologien für Österreich. Wolfram Kalt stammt aus Bleiberg-Kreuth in Kärnten, Österreich, und hat an der Technischen Universität Wien ein Doktorat der technischen Wissenschaften und einen Master in Chemie erworben."Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe, die positive Entwicklung hin zu einer noch innovativeren und nachhaltigeren Produktion bei AustroCel gemeinsam mit einem hoch motivierten Team fortzusetzen. Außerdem bin ich froh, wieder in Österreich zu arbeiten", erklärt Wolfram Kalt.

AustroCel Hallein
AustroCel Hallein-Werk: Textilzellstoff aus Nadelholz - © AustroCel

AustroCel: Seit April wieder im Vollbetrieb - nach tödlichem Unfall

Erst seit April dieses Jahres, zehn Monate nach einem Gasunfall, bei dem ein Arbeiter ums Leben gekommen war, hat AustroCel den regulären Betrieb wieder aufgenommen. Nach dem Unfall am 2. Juni 2021 ist der Betrieb in Hallein über Monate hinweg stillgestanden. Damals war in der Zellstoffkocherei eine Gasdruckleitung gerissen. Ein Arbeiter wurde vom knapp 170 Grad heißen Schwefeldioxid getroffen und tödlich verletzt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Ursache des tragischen Unfalls sind noch nicht abgeschlossen.

Eigentlich hätten die Maschinen nach der behördlichen Bewilligung des Probebetriebs schon mit Jahresbeginn wieder hochgefahren werden sollen. Eine Mixtur aus Rohstoffknappheit, Lieferschwierigkeiten und corona-bedingter Ausfälle von Mitarbeitern verzögerte aber den Start bis in den Februar. Seither wurde das Werk Schritt für Schritt wieder Richtung Normalbetrieb gebracht und hat laut Windischbauer zuletzt auch schon ganz normal produziert. Am Donnerstag erteilte die BH die definitive Bewilligung, sodass die Produktion seit heute wieder im Regelbetrieb erfolgt. Die vorrangig asiatischen Kunden für Textilzellstoff aus Hallein haben schon wieder Aufträge erteilt. Auch die Produktion von Bio-Ethanol für die OMV ist wieder angelaufen.

AustroCel Hallein GmbH erzeugt Textilzellstoff aus Nadelholz und beschäftigt derzeit 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Umsatz lag im letzten Jahr vor Corona (2019) bei 124 Mio. Euro, 2020 waren es noch 102 Mio. Euro. In der Bio-Raffinerie in Hallein werden bis zu 160.000 Tonnen Viskosezellstoff und 100 GWh Fernwärme sowie 100 GWh Grünstrom produziert. Damit versorgt das Unternehmen nicht nur die eigene Produktion mit Energie, sondern auch 28.000 Haushalte mit Grünstrom und 13.000 Haushalte mit Fernwärme. Mit der nach eigenen Angaben weltweit größten Bio-Ethanol-Anlage auf Holzbasis produziert AustroCel jährlich bis zu 30 Millionen Liter Bio-Ethanol der zweiten Generation.