Hoffnung auf China : BASF erreicht Halbzeit bei milliardenschwerem Sparprogramm

BASF kommt mit Sparkurs voran: Bis Ende 2026 sid jährlich Einsparungen von 2,1 Milliarden Euro vorgesehen.
- © U. J. Alexander - stock.adobe.comAuf den Standort Ludwigshafen entfielen rund 100 Millionen Euro der Kostensenkungen. Das Stammwerk des Chemieriesen gilt als größtes Sorgenkind, weil es nicht ausgelastet ist und seine Wettbewerbsfähigkeit zu gering ist. Bis Ende nächsten Jahres sollen allein in Ludwigshafen Kosten in Höhe von einer Milliarde Euro eingespart werden, so die Pläne des Vorstands. Insgesamt sieht die Rotstift-Strategie den Abbau von weltweit rund 3.300 Arbeitsplätzen vor, davon 700 in der Produktion in Ludwigshafen.
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Angepeilt wird im Jahr 2025 beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie Sondereinflüssen ein Wert von 8,0 bis 8,4 Mrd. Euro. 2024 hatte das EBITDA um 2,4 Prozent auf knapp 7,9 Mrd. Euro zugelegt. Eine Prognose zum Umsatz und Gewinn nach Steuern legte das BASF-Management nicht vor.

Chemieriese hofft auf China-Geschäft
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr ist der Blick des Chemieriesen eher zurückhaltend: Nach wie vor rechnet das Management mit großen geo- und handelspolitischen Unsicherheiten sowie einer verhaltenen Entwicklung der Industrieproduktion, der Güternachfrage und der globalen Chemiekonjunktur. In der zweiten Jahreshälfte soll mit dem Hochfahren des neuen Verbundstandorts in China begonnen werden. Bis Ende des Jahres sollen die meisten Anlagen in Betrieb sein.
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Der Chemiekonzern hatte bereits im Januar die Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt: Demnach sank der Umsatz 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent auf 65,3 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür waren deutlich niedrigere Preise und Mengen. Unter dem Strich blieb dank des Verkaufs des Öl- und Gasgeschäfts Wintershall Dea ein Gewinn von knapp 1,3 Milliarden Euro nach 225 Millionen Euro im Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern verringerte sich gegenüber dem Vorjahr nur leicht um 169 Personen (minus 0,2 Prozent) auf 111.822. In Ludwigshafen waren zuletzt 38.710 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.