Automotive : Trotz abflauender Konjunktur: "Traumquartal" für Automobilhersteller

BMW Montorenmontage Steyr

Motormontage BMW Steyr: "Unterm Strich war das dritte Quartal trotz der abflauenden Konjunktur und einer sehr schwierigen geopolitischen Lage für die Autoindustrie ein Traumquartal".

- © BMW Group Werk Steyr

Ganz sicher ist BMW-Chef Oliver Zipse offenbar noch nicht: "Wir geben einen stabilen Ausblick - was immer das heissen soll" sagte der Chef des Münchner Automobilkonzerns am Montag bei der Präsentation der Quartalszahlen. Trotz steigender Energiepreise und eingetrübter Konjunkturaussichten rechnet er für seinen Konzern mit Stabilem Geschäft. Die unterschiedlichen Entwicklungen in den globalen Regionen - etwa die nunmehr geringere Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA - gleiche sich aus. Eine "Normalisierung des überdurchschnittlich hohen Auftragsbestands" gibt dem Unternehmen Spielraum.

Das abgelaufene Quartal war zudem ein großartiges für die Bayern, wie übrigens für nahezu alle OEMs der Branche: Die weltweit größten Autobauer fahren weiter Rekordgewinne ein. "Unterm Strich war das dritte Quartal trotz der abflauenden Konjunktur und einer sehr schwierigen geopolitischen Lage für die Autoindustrie ein Traumquartal", sagt der Leiter der Mobilitätssparte Westeuropa beim Beratungsunternehmen EY, Constantin Gall. Die Versorgung mit Halbleitern verbessere sich langsam und gerade die Nachfrage nach Premium-Fahrzeugen sei weiter hoch.

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Volumenhersteller geraten eher unter Druck.

Zwischen Juli und September lagen sowohl der Gesamtgewinn im laufenden Geschäft, als auch der Gesamtumsatz der 16 analysierten Unternehmen EY zufolge auf dem höchsten Stand, der je in einem dritten Quartal verzeichnet wurde. Beim operativen Gewinn hatte Mercedes-Benz weltweit die Nase vorne und lag mit rund 5,2 Mrd. Euro deutlich vor Volkswagen, die mit 4,3 Mrd. Euro an zweiter Stelle rangierten. BMW lag mit 3,7 Mrd. Euro auf Rang fünf. Der weltgrößte Autobauer Toyota hingegen schwächelte und musste einen Gewinnrückgang von 25 Prozent hinnehmen.

Auch im zuletzt zurückhaltenden chinesischen Markt ging es für die Autobauer wieder bergauf. Beim Absatz legten die deutschen Hersteller um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu, nachdem sich die Zahlen zuletzt eher rückläufig entwickelt hatten. Am stärksten wuchs Mercedes-Benz mit einem Plus von 67 Prozent. Jedoch mussten die Stuttgarter zuletzt für einige Modelle in China auch die Preise senken. "In China wachsen die Bäume längst nicht mehr in den Himmel, der Markt ist sehr wettbewerbsintensiv und anspruchsvoll", sagte Fuß.

Magna: Durchwachsene Bilanz

Der kanadische Konzern Magna, der in Graz Koplettfahrzeuge assembliert, ist hingegen im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Zwar rechnet man für das dritte Quartal damit, dass die Produktion von leichten Fahrzeugen zunehmen wird und dass Magna mehr verdienen wird als in der ersten Jahreshälfte. Die Umsatzerwartung für Komplettfahrzeuge wurde dagegen von 5,2 bis 5,5 Mrd. auf 5,1 bis 5,4 Mrd. Euro leicht zurückgenommen. Die Ganzjahresprognose für den Umsatz wird leicht von zuvor 37,3 bis 38,9 Mrd. Dollar auf 37,6 bis 39,2 Mrd. Dollar angehoben.