Stahlindustrie : Fusion bei Thyssen und Tata: Entscheidung im September möglich

Der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp will sich auch nach eineinhalbjährigen Verhandlungen nicht festlegen, bis wann der Konzern über eine Fusion der Stahlsparte mit dem indischen Konkurrenten Tata Steel entscheiden wird. Aktuell dazu: Fusion bei Thyssenkrupp und Tata: Das ist der aktuelle Stand >>

Wie man bereits in der Vergangenheit erklärt habe, werde die Pensionsvereinbarung von Tata nun genau geprüft, sagte ein Thyssenkrupp-Sprecher. "Für diese Prüfung werden wir uns jetzt die erforderliche Zeit nehmen."

Thyssen will bis September über Pensionsvereinbarung bei Tata Steel entscheiden

Die deutsche "Börsen-Zeitung" hatte unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, eine endgültige Entscheidung werde sich wohl bis zum 8. September hinziehen. Dann endet eine Einspruchsfrist von 28 Tagen gegen die von Tata in der vergangenen Woche getroffene Vereinbarung zu den milliardenschweren Pensionslasten in Großbritannien. Tata will damit ein großes Hindernis für eine Fusion aus dem Weg räumen. Thyssenkrupp will für die britischen Pensionslasten nicht geradestehen. Aktuell zu dieser Vereinbarung bei Tata Steel: Vorbereitung für Thyssen: Tata Steel regelt seine Pensionen >>

Finanzchef der Deutschen weist Berichte über konkreten Zeitpunkt zurück

Der deutsche Konzern äußerte sich nicht dazu, ob eine Entscheidung vor Ablauf der Einspruchsfrist möglich ist. Betriebsräten zufolge hatte Finanzchef Guido Kerkhoff eine Entscheidung im laufenden Geschäftsjahr 2016/17, das am 30. September endet, in Aussicht gestellt.

Kerkhoff hatte in der vergangenen Woche auf die Bremse getreten. "Nur wenn Sie irgendwann lesen, Tata hat eine Einigung, heißt das nicht, dass wir eine Woche später dastehen können und sagen, das ist jetzt ein Joint Venture. So kann das nicht funktionieren." Thyssenkrupp müsse eine Vereinbarung sorgfältig prüfen.

Insider: Das könnte der nächste Schritt sein

Insidern zufolge könnte der nächste Schritt eine Grundsatzvereinbarung (Memorandum of Understanding) zwischen Thyssenkrupp und Tata sein, um für eine Fusion mit einer vertieften Prüfung der Bücher zu beginnen. Dabei würden etwa die Unternehmensteile bewertet, was Monate dauern kann.

Auch die Kartellbehörden werden sich die Pläne anschauen. Sollte der Vorstand für eine Grundsatzvereinbarung mit Tata bereits die Zustimmung des Aufsichtsrats einholen wollen, wäre dies zudem erst Mitte September möglich, wenn sich das Kontrollgremium das nächste Mal trifft. (reuters/apa/red)