Sanierungsplan gescheitert : Svoboda Metalltechnik GmbH erneut insolvent

Die Svoboda Metalltechnik GmbH mit ihrer Zentrale im burgenländischen Markt Allhau (Bezirk Oberwart) und dem Produktionsstandort in Sebersdorf in der Steiermark ist neuerlich insolvent.

Die Svoboda Metalltechnik GmbH mit ihrer Zentrale im burgenländischen Markt Allhau (Bezirk Oberwart) und dem Produktionsstandort in Sebersdorf in der Steiermark ist neuerlich insolvent.

- © Svoboda Metalltechnik GmbH

Die Svoboda Metalltechnik GmbH, ein renommierter Anbieter von Metallbauprodukten, hat zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit Insolvenz angemeldet. Mit Hauptsitz im burgenländischen Markt Allhau (Bezirk Oberwart) und einem Produktionsstandort in Sebersdorf in der Steiermark steht das Unternehmen endgültig vor dem Aus. Bereits im vergangenen Jahr musste Svoboda Zahlungsunfähigkeit bekanntgeben. Obwohl damals ein Sanierungsplan beschlossen wurde, konnte dieser nicht erfüllt werden. Laut Mitteilungen von AKV, KSV1870 und Creditreform ist eine Fortführung des Unternehmens nicht mehr geplant.

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- © Industriemagazin

Die Kennzahlen der Insolvenz

Laut Angaben des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) belaufen sich die Passiva des Unternehmens auf 10,49 Millionen Euro, während die Aktiva bei lediglich 4,07 Millionen Euro liegen. Dies führt zu einer Überschuldung von knapp 6,5 Millionen Euro, wobei 75 Prozent der Altforderungen wieder aufleben. Der KSV1870 kommt auf eine geringfügig andere Überschuldungssumme von 4,74 Millionen Euro, da ein Betrag von über 922.000 Euro bestritten wird. Von der Insolvenz betroffen sind 55 Mitarbeiter sowie hunderte Gläubiger, die nun mit finanziellen Verlusten rechnen müssen.

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Die Svoboda Metalltechnik GmbH war auf die Produktion und den Vertrieb von hochwertigen Metallbauprodukten spezialisiert, darunter: Sommergärten, Terrassenüberdachungen, Carports, Balkone und Zäune, Edelstahlpools.

Das Unternehmen hatte sich insbesondere auf den Privatsektor konzentriert. Dieser Marktbereich litt jedoch stark unter der allgemeinen Konjunkturschwäche. Die Nachfrage nach den Produkten von Svoboda ging im Jahr 2024 um rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. 

Der im Vorjahr ausgearbeitete Sanierungsplan sah vor, dass die Gläubiger eine Quote von 20 Prozent erhalten sollten. Die erste Rate über fünf Prozent, eine sogenannte Barquote, konnte noch fristgerecht beglichen werden. Danach war das Unternehmen jedoch nicht mehr in der Lage, die verbleibenden Verpflichtungen zu erfüllen. Forderungen der Hausbank blieben unbezahlt, was schließlich das endgültige Aus besiegelte.

Ursachen der Insolvenz: Steigende Kosten und schwache Nachfrage

Die Insolvenz wurde maßgeblich durch die schwierige Marktsituation im Bauneben- und Metallbaugewerbe verursacht. Bereits im Vorjahr wurden die stark gestiegenen Zinsen, Personal- und Energiekosten als wesentliche Faktoren genannt. Trotz eines Stellenabbaus von 20 Mitarbeitern und erheblicher Sparmaßnahmen war es dem Unternehmen nur möglich, den laufenden Geschäftsbetrieb kostendeckend zu führen. Gewinne, die zur Erfüllung des Sanierungsplans notwendig gewesen wären, blieben jedoch aus.

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Ein weiterer Faktor war die mangelnde Zahlungsfähigkeit der Kunden. Laut Branchenberichten sind Konsumenten zunehmend zurückhaltend, in langfristige Investitionen wie Sommergärten oder Edelstahlpools zu investieren, was auf Unsicherheit im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen ist.

Branchenanalyse: Schwierigkeiten im Metallbau

Die Insolvenz der Svoboda Metalltechnik GmbH spiegelt eine breitere Problematik in der Branche wider. Das Metallbaugewerbe steht seit Jahren vor wachsenden Herausforderungen:

  1. Steigende Rohstoffpreise: Die Kosten für Aluminium, Stahl und Edelstahl sind in den letzten Jahren stark gestiegen, was die Margen erheblich belastet hat.
  2. Konkurrenzdruck aus dem Ausland: Hersteller aus Ländern mit niedrigeren Produktionskosten gewinnen Marktanteile, insbesondere im Bereich standardisierter Produkte.
  3. Fachkräftemangel: Viele Unternehmen kämpfen mit dem Mangel an qualifiziertem Personal, was die Produktionskapazität einschränkt.
  4. Nachhaltigkeit und Regulierungen: Neue Umweltvorgaben und Zertifizierungsprozesse erhöhen den administrativen und finanziellen Aufwand für Unternehmen.