Energiewirtschaft : Siemens Energy macht Problemtochter Gamesa weiter Druck

Jochen Eickholt, CEO Siemens Gamesa

Jochen Eickholt, CEO Siemens Gamesa

- © Siemens Energy

Die schwächelnde spanische Windenergietochter von Siemens Energy hat im Vorjahr den Gesamtkonzern tief in die roten Zahlen gerissen. Die Zahlen des ersten Quartals stimmen jetzt nicht gerade optimistisch. Unter dem Strich stehe im ersten Quartal ihres Geschäftsjahres 2021/22 bei Gamesa ein Fehlbetrag von 403 Millionen Euro in den Büchern, teilte Siemens Gamesa am Donnerstag mit. Das Unternehmen bestätigte die kürzlich gesenkten Prognosen, wonach im Gesamtjahr 2021/22 der Umsatz um zwei bis neun Prozent sinken wird.

Ein Führungswechsel soll jetzt den Turneraround bringen: Siemens-Energy-Vorstand Jochen Eickholt übernimmt Anfang März den Chefposten bei Siemens Gamesa von Andreas Nauen."Wir erwarten nun vom Management, dass mit Disziplin und aller Konsequenz die Wende vorangetrieben wird", sagte Siemens-Energy-Chef Christian Bruch.

Es seien beim Onshore-Windgeschäft Maßnahmen eingeleitet worden. Diese würden allerdings im Projektgeschäft Zeit brauchen. Die erneute Gewinnwarnung von Gamesa im Jänner sei ein Rückschlag gewesen. Zwar sei das Marktumfeld im Onshore Wind-Bereich schwierig. "Dennoch müssen wir feststellen, dass nach wie vor auch interne Probleme das Ergebnis belasten."

Siemens Gamesa kämpft im Onshore-Geschäft mit gestiegenen Kosten und mit Problemen bei der Einführung neuer Produkte. Die Tochter schreibt Verluste, die auch Siemens Energy die Bilanz verhageln. Bruch schickt nun seinen bisherigen Vorstandskollegen Jochen Eickholt nach Spanien. Er übernimmt Anfang März die Führung bei Gamesa von Andreas Nauen. "Jochen Eickholt ist ein ausgewiesener Experte, wenn es um die Sanierung von Unternehmen in schwierigen Situationen geht", versprach Bruch den Aktionären.

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