Energie : OMV: So teuer war der Zwischenfall in der Raffinerie Schwechat

Raffinerie von Energiekonzern OMV in Schwechat, Österreich

OMV: Der Unfall in der Raffinerie Schwechat im Sommer wird teuer.

- © stasknop - stock.adobe.com

Die teilstaatliche börsennotierte OMV hat heute in ihrem Trading Update für das 4. Quartal bekanntgegeben, dass der Zwischenfall in der Raffinerie Schwechat im April des letzten Jahres einen Versicherungswert von 175 Mio. Euro verursacht hat. "Dieser Betrag wird in dem CCS Operativen Ergebnis vor Sondereffekten in Q4/22 berücksichtigt. Allerdings wird dies erst im Jahr 2023 cash-wirksam werden", so der Gas- und Ölkonzern am Donnerstag.

>>> OMV stellt gesamte Unternehmensstruktur um.

Weiters hieß es zur Bilanz für das Jahr 2022 bzw. zum Ausblick für heuer: "Basierend auf den vorläufigen Finanzkennzahlen, erwarten wir aus der Solidaritätsabgabe in Österreich eine negative Auswirkung von rund 150 Mio. Euro für das Jahr 2022. Dies wird erst im Jahr 2023 cash-wirksam werden."

>>> So lief die Wiederinbetriebnahme der Raffinerie Schwechat.

Die Solidaritätsabgabe von 33 Prozent auf Gewinne, die 20 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen vier Jahre lagen, ist eine Initiative der EU und wurde Ende September 2022 verkündet. Mit dem Geld sollen Entlastungen für Bürger und Unternehmen finanziert werden.

Rückblickend auf das letzte Quartal des Vorjahres hält das Wiener Unternehmen fest, dass der Geschäftsbereich Gas & Power der OMV Petrom wesentlich von Regulierungen betroffen war, welche Preisbeschränkungen und Überbesteuerung für das Gas- und Stromgeschäft beinhalten. "Als Konsequenz erwarten wir für das operative Ergebnis vor Sondereffekten von Gas & Power Osteuropa ein nur marginal positives Ergebnis", so die OMV in einer Aussendung.

Die seit einem Unfall im Juni lange stillgestandene Raffinerie Schwechat läuft seit 7. Oktober wieder im Vollbetrieb. Am 3. Juni war es während einer Wasserdruckprüfung im Rahmen einer Generalüberholung der OMV-Raffinerie zu einem Schaden bei einer der Destillationskolonnen gekommen. Der Vorfall forderte zwei Leichtverletzte. Die Inbetriebnahme wurde verzögert. Im Juli hatte die OMV die finanziellen Auswirkungen des Unfalls auf insgesamt 200 Mio. Euro geschätzt.

>>> OMV: So wirkt sich das Russland-Geschäft negativ auf die Bilanz aus.

Der Auslastungsgrad der Raffinerien war infolge des Raffinerie-Unfalls in Schwechat von 91 auf 44 Prozent gesunken, die verkauften Kraftstoffmengen von 4,66 Mio. auf 3,69 Mio. Tonnen.

Sie bekommen nicht genug von uns?

Nie mehr eine wichtige News aus der Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in Ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!