Dr. Aichhorn Gruppe : Julia Aichhorn: Wie sie die familieneigene Industriegruppe managt

GIG Karasek Julia Aichhorn

Julia Aichhorn: "Geschäftsfelder stehen sich antizyklisch in der Gruppe gegenüber“

- © Kanižaj

Julia Aichhorn erinnert sich an Familienurlaube, die immer zugleich auch den Charakter von Businesstrips hatten: Nicht selten verlängerte ihr 2022 verstorbener Vater Harald Städtetrips kurzfristig um Geschäftstermine – „oft Konferenzen oder Treffen mit Geschäftspartnern, die in den Terminkalender rutschten“, erzählt die 36-Jährige. Das färbt, wie sie selbst nur zu gut weiß, ab: Über so lange Zeit und „derart nah ein Unternehmen durch Höhen und Tiefen begleiten zu dürfen, zieht einen unweigerlich in den Bann“, schmunzelt sie.

Nach Studium der Volkswirtschafts- sowie Forstwirtschaftslehre – im 420-Mitarbeiter-Unternehmensverbund mit fünf operativen Standorten findet sich neben den Industriebetrieben wie dem Nukleus, der BHDT, auch ein Forstgut – zog es sie zunächst in die Holding.

GIG K Arasek Eindampfanlage
Eindampfanlage von GIG Karasek - © GIG Karasek

Stabile Ergebnisse

Ehe sie 2020 operativ in der 2016 als Sanierungsfall übernommenen Gloggnitzer GIG Karasek – auf industriellen Anlagenbau für Verdampfung, Destillation und Trocknung spezialisiert – als Co-Geschäftsführerin begann, das Unternehmen auf Kurs brachte und heute auch die Leitung der Gruppe innehat.

In der es nicht besser laufen könnte. Im aktuellen Geschäftsjahr, das per 31. März 2024 endet, wird aller Voraussicht – „dank zahlreicher am Markt platzierter Projekte“ – die 100-Millionen-Euro-Marke geknackt. Dass die Unternehmen der Gruppe – von der BFT mit 45 Mitarbeitern, von Bruder Philipp geführt und auf Hochdruckpumpen zum Wasserstrahlschneiden spezialisiert, bis zur BHDT mit knapp 270 Mitarbeitern – dabei als sehr heterogene Organisationen unterschiedlichen Marktlogiken folgen, sieht sie positiv: „Sie stehen sich antizyklisch in der Gruppe gegenüber“, sagt Julia Aichhorn.

Was die Organisationen auszeichne: Hoch qualifizierte, motivierte Mitarbeiter, fast durch die Bank junge Führungskräfte sowie kurze Entscheidungswege – was auch bei der Investitionsgeschwindigkeit ein Thema sei.

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„Entscheidungen dazu durchlaufen die Boards in der Regel schnell“, sagt Aichhorn, seit dem Frühjahr neue Bundesvorsitzende der Jungen Industrie. Das habe den Vorteil, dass auch Innovationen nicht blockiert würden. Aktuell schraube man in der GIG Karasek an der Umwandlung von in Prozessen anfallendem CO2 in Wertstoffe.