Ersatzteile : Bosch bestreitet Lieferungen nach Russland

Bosch Dieseleinspritzpumpe
© Bosch

Angesichts des Ukraine-Kriegs hat der deutsche Autozulieferer Bosch sein Russland-Geschäft massiv eingeschränkt. Das betreffe sowohl Lieferungen in das Land als auch die dortige Fertigung, teilte der Technologiekonzern am Freitag in Gerlingen bei Stuttgart mit. Der Handel mit Ersatzteilen sei bereits zum Erliegen gekommen.

Die deutsche Regierung untersucht einem Medienbericht zufolge mögliche Verstöße des Technologiekonzerns gegen ein Russland-Exportverbot. Das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bereite ein Verfahren dazu vor, berichtete der "Spiegel" am Freitag. Dabei gehe es um die seit der russischen Krim-Annexion 2014 geltende Sanktion, nach der sowohl zivil als auch militärisch verwendbare Güter nur unter Auflagen nach Russland geliefert werden dürfen.

Bosch
hatte zu Wochenbeginn den Vorwurf des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba zurückgewiesen, wonach das Unternehmen Komponenten für russische Infanteriefahrzeuge geliefert haben soll. Die genannte Komponente sei nicht von Bosch an den Hersteller geliefert worden, auch wenn es sich dabei um ein Teil aus der eigenen Produktion handle, hatte es geheißen.

"Selbstverständlich halten wir uns an alle bisherigen und künftigen rechtlichen und gesetzlichen Vorgaben - dazu gehören auch Sanktionen", hieß es nun in der Mitteilung.

Bosch fertigt neben Bauteilen für die Autoindustrie auch Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeuge sowie Industrie- und Gebäudetechnik. Laut Geschäftsbericht 2020 führen die Schwaben mehrere Standorte in Russland, unter anderem in St. Petersburg und Moskau. (apa/red)