Aluminiumindustrie : AMAG-Boss Mayer hat Rekord im Visier
Damit wurde sowohl im Primäraluminiumbereich, als auch bei Recycling-Gusslegierungen und Aluminiumwalzprodukten das positive Marktumfeld erfolgreich genutzt.
Gerald Mayer, Vorstandsvorsitzender der AMAG: „Wir haben es geschafft, der hohen Nachfrage aus nahezu allen Industrien mit einer stabilen Produktion und einer hohen Produktivität zu begegnen. Am Standort Ranshofen wurden Produktmixoptimierungen gezielt umgesetzt und Bestandskunden erfolgreich bedient. Die beträchtliche Kosteninflation, vor allem bei Energie, Legiermetallen und Logistik, hat die Ergebnis- und Margenentwicklung ab dem zweiten Halbjahr 2021 negativ beeinflusst. In der kanadischen Beteiligung Alouette konnte das besonders positive Marktumfeld genutzt und damit ein wesentlicher Beitrag zum Rekordergebnis der AMAG-Gruppe geleistet werden.“
Zufriedenstellende Ergebnisse
Die Umsatzerlöse spiegeln mit 1.259,4 Mio. EUR das deutlich höhere Aluminiumpreis- und Prämienniveau sowie den Absatzmengenanstieg im aktuellen Berichtsjahr eindeutig wider (2020: 904,2 Mio. EUR). Der durchschnittliche 3-Monats-Aluminiumpreis legte von 1.730 USD/t im Vorjahr auf 2.488 USD/t im Geschäftsjahr 2021 zu (+43.8 %). Die Absatzmenge wurde industrieübergreifend beträchtlich gesteigert und lag im Gechäftsjahr 2021 insgesamt bei 442.300 Tonnen, nach 404.800 Tonnen im Vorjahr (+9,3 %).
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte um über 70 % auf 186,2 Mio. EUR signifikant gesteigert werden und stellt damit ein neues Hoch in der AMAG-Geschichte dar (2020: 108,2 Mio. EUR). Der deutliche Absatzmengenanstieg in allen AMAG-Segmenten und Produktmixoptimierungen am Standort Ranshofen sind maßgeblich dafür verantwortlich. Ein besonders positives Marktumfeld im Primäraluminiumbereich trägt zudem signifikant zur positiven Entwicklung in der AMAG-Gruppe bei. Insgesamt konnte die EBITDA-Marge von 12,0 % im Vorjahr auf 14,8 % im aktuellen Berichtsjahr deutlich verbessert werden.
Bei einer Abschreibung von 84,4 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2021 (2020: 83,5 Mio. EUR) konnte ein dreistelliges Betriebsergebnis (EBIT) von 101,8 Mio. EUR, nach 24,8 Mio. EUR im Vorjahr, erzielt werden. Das Ergebnis nach Ertragsteuern versechsfachte sich in etwa im Vorjahresvergleich und landete im Geschäftsjahr 2021 bei 64,6 Mio. EUR (2020: 11,1 Mio. EUR).
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag in der aktuellen Berichtsperiode bei 45,6 Mio. EUR (2020: 107,3 Mio. EUR). Der hohe Ergebnisbeitrag beeinflusst den Cashflow positiv, während der signifikant höhere Aluminiumpreis einen gegengleichen Effekt in der Bestandsfinanzierung (Working Capital) hat. Für Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 69,8 Mio. EUR nach 62,2 Mio. EUR im Vorjahr ausgegeben. Damit betrug der Free Cashflow -24,2 Mio. EUR (2020: 45,1 Mio. EUR).
Die Bilanzkennzahlen spiegeln die unverändert stabile Aufstellung der AMAG wider. Die Nettofinanzverschuldung lag per 31.12.2021 bei 346,1 Mio. EUR, nach 314,3 Mio. EUR zum Jahresultimo 2020. Das Eigenkapital betrug am Ende des aktuellen Berichtsjahres 629,5 Mio. EUR (31.12.2020: 602,7 Mio. EUR), Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 38,9 % per 31. Dezember 2020 auf 39,5 % per Jahresultimo 2021. Der Verschuldungsgrad (Gearing-Ratio) betrug zum Ende des aktuellen Berichtsjahres 55,0 % (31.12.2020: 52,2 %).
Positiver Ausblick
Die positiven Konjunkturprognosen für das Jahr 2022 von weltweit +4,4 % bzw. +3,9 % für die Eurozone sind von einigen Unsicherheiten (z.B. Lieferketten, Inflation, geopolitische Entwicklungen) geprägt. Der weitere Verlauf der COVID-19-Pandemie, insbesondere hinsichtlich Virusmutationen, kann die Wirtschaftsentwicklung außerdem rasch und signifikant beeinflussen.
Der seitens CRU (Commodity Research Unit) prognostizierte Bedarf an Primäraluminium und Aluminiumwalzprodukten ist vielversprechend. Für 2022 soll die Nachfrage industrieübergreifend um 1,7 % bzw. 9,7 % steigen.
Die anhaltend erfreuliche Auftragslage am Standort Ranshofen spiegelt die hohe Nachfrage nach Aluminiumprodukten wider und lässt eine positive Absatzmengenentwicklung erwarten. Der zum Teil beträchtliche Anstieg wesentlicher Produktionskosten wird jedoch auch im Geschäftsjahr 2022 Einfluss auf die Ergebnis- und Margenentwicklung nehmen. Die mangelnde Verfügbarkeit von geeignetem Fachpersonal sowie beeinträchtigte Lieferketten bleiben herausfordernd.
Gerald Mayer, Vorstandsvorsitzender der AMAG: „Wir sind zuversichtlich, dass wir nach einem Rekordjahr 2021, trotz deutlicher Kostenerhöhungen, wiederum ein gutes Ergebnis im Geschäftsjahr 2022 erzielen werden. Risiken bilden unsichere geopolitische Entwicklungen, die deutlich steigende Inflation sowie negativ beeinträchtigte Lieferketten.“
Im Primäraluminiumbereich hängt die Ergebnisentwicklung maßgeblich von den Aluminium- und Rohstoffpreisen ab, die erfahrungsgemäß einen sehr volatilen Verlauf aufweisen können. Währungsschwankungen, insbesondere von USD-CAD und EUR-USD, können ebenfalls die Ergebnisentwicklung beeinflussen.