AI im Maschinenbau : IMA-Gründer Mayer: "Künstliche Intelligenz wird nächster Meilenstein der Branche"

IMA Ingenieursbüro
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Als IMA Ingenieurbüro für Maschinen- und Anlagenbau in den 1980ern gegründet wurde, war es eines der ersten Unternehmen mit Faxgerät. Was heute nicht mehr up to date klingt, zeugte damals von Technikaffinität.

Auch heute noch zeigt das Leondinger Unternehmen seine Bereitschaft, neue Technologien einzusetzen – um den Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden. Gründer Matthias Mayer und Gerhard Burgstaller, seit zwei Jahren Co-Geschäftsführer, im Interview.

Herr Mayer, was waren für Sie die größten Veränderungsschritte, die technischen Meilensteine auf dem Weg vom Zeichenbrett mit Rasierklinge zum digitalisierten Dienstleister von heute?

Matthias Mayer:
Für uns als Ingenieurbüro war es eindeutig die Integration der CAD-Technologie. Davor sind wir jahrzehntelang unverändert am Zeichenbrett gesessen, da war der Schritt zu CAD ein echter Meilenstein. Dabei wussten wir zu Beginn nicht wo die Reise hingeht. Es gab damals fünf bis zehn CAD-Anbieter, man musste Glück haben um aufs richtige Pferd zu setzen. Das Schlüsselerlebnis war für mich die Skepsis jener Personen, die zweifelten ob sich nach 2D auch die 3D-Technologie durchsetzen würde – und innerhalb kürzester Zeit war das Usus.

Was wird ihrer Einschätzung nach der nächste Meilenstein?


Mayer:
Künstliche Intelligenz. Für mich ist ganz klar, das wird der nächste Meilenstein, der die Branche verändert.

Wo sehen Sie die größten Potenziale für KI?

Mayer:
Die Grenzen beim Einsatz von KI sind noch nicht vorstellbar. Das Thema wird sein, wie ich die zur Verfügung stehenden Daten fokussiert einsetzen kann. Ein Beispiel ist etwa die Maschinensicherheit, wo es ganz viele Ansatzpunkte gibt. Die automatische Überwachung von Prozessen ebenso wie predictive maintenance, um Sicherheit und Verfügbarkeit sicherzustellen. Aber auch schon in der Konstruktion, wenn es darum geht Bauteile störungs- und wartungsfreier zu konstruieren. Diese Themen entwickeln sich enorm schnell weiter.

Derzeit bedeutet KI aber, dass Algorithmen zugekauft werden, deren Funktionsweise man auch nicht ganz versteht. Damit geht auch Kernkompetenz im Maschinen- und Anlagenbau verloren, oder?


Mayer:
Um sich hier wirklich weiterzuentwickeln, muss man sich richtig reinarbeiten. Es ist notwendig, dass wir persönlich verstehen, was in den Algorithmen passiert, um diese richtig einsetzen zu können. Ja, zu Beginn sind das zugekaufte Bausteine, einzelne Softwarepakete. Aber ich bin davon überzeugt, wenn man sich in dieser Branche weiterentwickeln will, müssen in den eigenen Reihen die Mitarbeiter agieren und Lösungen erarbeiten. Wir arbeiten eng mit TAT zusammen, dort gibt es schon die entsprechenden Leute. Und wir bei IMA haben schon begonnen, mit Mitarbeitern das Know-how aufzubauen, um eigene KI-Kompetenzen als Dienstleistung anbieten zu können.

Sind das derzeit noch einzelne Projekte, oder fragen die Kunden schon gezielt nach Unterstützung bei KI-Projekten?


Mayer:
Was sich verändert ist die Erwartungshaltung des Kunden. Es geht nicht mehr darum, die einzelnen Komponenten so billig wie möglich zu bekommen. Gefragt sind zunehmend stimmige Gesamtpakete, wo vom reinen Engineering über den Zukauf externen Baugruppen mit optimaler Schnittstellengestaltung bis zum HSE-Konzept sowie der Ausarbeitung von CE-Konformitätserklärungen alles zusammenpassen muss.

Gerhard Burgstaller:
Daher auch die Entwicklung der IMA vom Ingenieurbüro zum Entwicklungsdienstleister. Es ist zunehmend eine Notwendigkeit, dass wir unsere Kunden da umfassend unterstützen. Das beinhaltet auch Rechtssicherheit bei der Projektabwicklung, gerade beim KI-Einsatz, und die Digitalisierung von Arbeitsabläufen entsprechend den jeweiligen Geschäftsprozessen.

Dies ist ein Auszug eines längeren spannenden Interviews im Magazin AUTlook. Lesen Sie den gesamten Beitrag, sowie viele weitere exklusive Inhalte in all unseren Magazinen mit einem Prime-Zugang für nur 3,25 EUR pro Monat.