Industriekonjunktur : Der Schweizer Industrie brechen die Aufträge weg

Für die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) wird die Lage schwierig. Der konjunkturelle Gegenwind und der starke Franken lassen den bereits in den vergangenen Quartalen rückläufigen Auftragseingang regelrecht einbrechen. Und eine Besserung ist nicht in Sicht.

So fielen die Auftragseingänge im ersten Halbjahr um 12,5 Prozent. Nachdem es im ersten Quartal allerdings noch ein relativ moderates Minus von 5,1 Prozent gab, stürzte der Bestellungseingang im zweiten Quartal um beinahe 20 Prozent ab. Allerdings war das Vorjahr stark gewesen.

Trotz dieses Basiseffekts sei der Rückgang massiv, teilte der Branchenverband Swissmem mit. Einerseits schwächele die Konjunktur und andererseits hätten sich die wirtschaftspolitischen Risiken jüngst akzentuiert, was zu einer Aufwertung des Frankens geführt habe.

Keine Trendwende in Sicht

Eine Trendumkehr zeichnet sich derzeit nicht ab, im Gegenteil: Die erwähnten Faktoren würden die Erwartungen für die kommenden Monate eintrüben, hieß es. Der Dachverband der Industrie geht deshalb davon aus, dass die Nachfrage in den kommenden Monaten noch weiter zurückgehen werde. Sofern es nicht zu größeren politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen komme, sei für die nächsten zwölf Monate "eine Stabilisierung auf tieferem Niveau das bestmögliche Szenario", lautet das pessimistische Fazit.

Bei den Umsätzen sieht die Lage noch nicht so dramatisch aus, weil die Unternehmen noch vom guten Auftragsbestand des Vorjahres zehren. Auf das Semester gesehen reduzierten sich die Verkäufe in der MEM-Industrie um 1,9 Prozent. Auch hier ergab sich vom ersten Quartal (-1,1 Prozent) zum zweiten (-2,6 Prozent) eine Verschlechterung, wenn auch weniger ausgeprägt als bei den Bestellungen. Insgesamt sind von der negativen Entwicklung die Großfirmen wie die KMU gleichermaßen betroffen. (sda/apa/red)

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