Konjunktur : Erzeugerpreise steigen weiter

Kurve in Berechnung geht nach oben
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Der hohe Preisauftrieb in der Eurozone verstärkt sich weiter. Im Dezember stiegen die Erzeugerpreise abermals mit Rekordgeschwindigkeit. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, erhöhten sich zum Vorjahresmonat um 26,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte.

Das ist die höchste Rate seit der Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Analysten hatten mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet. Schon in den Monaten zuvor hatten die Produzentenpreise Höchststände markiert.

Besonders deutlich verteuerte sich abermals Energie, die 73,4 Prozent teurer war als ein Jahr zuvor. Die Preise für Vorleistungsgüter stiegen mit 18,6 Prozent ebenfalls deutlich. Hier machen sich die zahlreichen Probleme im internationalen Warenhandel bemerkbar, die sich zuletzt aber leicht abgemildert haben.

Die Erzeugerpreise messen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten erfassen. Die Entwicklung fließt teilweise in die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.

Auch auf Verbraucherebene hat sich die Teuerung zuletzt immer weiter verstärkt. Im Jänner sind die Lebenshaltungskosten in der Eurozone um 5,1 Prozent gestiegen und damit so stark wie noch nie seit Bestehen der Eurozone. Die EZB erklärt die hohe Rate vorwiegend mit temporären Folgen der Coronapandemie.